Samstag, 31. Oktober 2009

Neue Chancen durch Summorum Pontificum

[Es ist] nur ein konsequentes Postulat, daß die von Papst Benedikt XVI. beabsichtigte „Reform der Reform“ der Musica Sacra ihren Platz zurückgeben muß, der ihr nach den Vorgaben des Zweiten Vatikanischen Konzil in der Liturgie gebührt. Dabei darf nicht unberücksichtigt bleiben, daß die kulturprägende, weltverbessernde und menschenumwandelnde Kraft der katholischen Liturgie sich gerade nicht zuletzt der Schönheit der ihr eigenen sakralen Musik verdankt. Da nun die „gregorianisch-tridentinische Liturgie Geburtsstätte und Einsatzort des großen überlieferten Schatzes der Musica Sacra ist“, bedeutet das Motu Proprio Summorum Pontificum eine Chance, wieder aus diesem reichen Schatz für die Meßfeiern nach dem Missale Romanum Pauls VI, also nach der sogenannten ordentlichen Form, des Römischen Ritus zu schöpfen. „Dabei liegt genau hier die besondere Chance, durch eine identische Musica Sacra, ein identisches Klanggewand, eine solche breite Brücke zwischen Ordentlicher und Außerordentlicher Form des Ritus zu schlagen, daß die zunächst wohl überraschende These Benedikts XVI. von dem einen Ritus in zwei Formen erst wirklich verständlich und einleuchtend wird“. Soll die Einheit im Ritus beider Formen wahrgenommen werden, dann darf der überlieferte Reichtum der Musica Sacra nicht ein museales Dasein fristen, sondern muß den ihr gebührenden Platz in der Liturgie zurückerhalten, aus der und für die sie geschaffen worden ist. Das Motu Proprio fungiert auf diese Weise als Katalysator im Läuterungsprozeß einer bedauernswerten nachkonziliaren Fehlentwicklung, einer Entwicklung, die - abgesehen von einigen wenigen lobenswerten Ausnahmen – sowohl zur Verbannung der überlieferten Kirchenmusik aus der Liturgie der Kirchen geführt hat, als auch das Bewußtsein dafür geschwächt hat, daß die Musica Sacra nicht ein äußerer Bestandteil, ein Schmuck der Liturgie ist, sondern ein der Liturgie integrales Element. In der Rückbesinnung auf diese Einheit von Liturgie und Kirchenmusik und im Nutzen dieses „Reichtum(s) von unschätzbarem Wert“ trägt das Motu Proprio bei, die nachkonziliare Entwicklung zu korrigieren, die „Reform der Reform“ anzutreiben und den Konzilsauftrag auch in bezug auf die Kirchenmusik in die Praxis umzusetzen.

Lesen Sie den vollständigen, hochinteressanten Kommentar von Gero P. Weishaupt HIER auf den Seiten der Sinfonia Sacra - Gesellschaft zur Förderung katholischer Kirchenmusik.

Konzert der "Lobpreiswerkstatt"

Am 8. November geht das nächste Konzert der Gemeinschaft Immanuel, einer katholischen Laiengemeinschaft, die sich für die Evangelisierung, die Förderung der Einheit unter den Christen und die Erneuerung von Kirche und Gesellschaft einsetzt, in der Oberschwabenhalle über die Bühne, bei dem zugleich ein Doppeljubiläum gefeiert wird: 20 Jahre Immanuel Lobpreiswerkstatt, 10 Jahre Lobpreiskonzerte.

„1999 hätten wir uns das nie vorstellen können, jetzt sind wir selber immer wieder neu begeistert von dem Phänomen Lobpreiskonzert.“ Matthias Schyra, Leiter der Lobpreiswerkstatt, staunt selber über die anhaltende Resonanz zu den Konzerten mit dem Motto „Gott suchen – begegnen – erleben“.

Vor zehn Jahren starteten die Konzerte mit etwa 300 Besuchern im Zentrum der Gemeinschaft. Wegen des Ansturms wechselte man 2002 in die Halle im nahen Wetzisreute. Hier folgte der überregionale Durchbruch. Doch zu Ostern war selbst diese Halle für die mehr als 1.500 Gäste zu klein. Deshalb hat man 2005 den Schritt in die Oberschwabenhalle gewagt. Und bis zu 2.500 Besucher folgen der Einladung.
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Quelle:
ZENIT.ORG

Maria Vesperbild sucht Sänger

Der Chor des Wallfahrtsbasilika Maria Vesperbild sucht dringend Verstärkung. Vor allem Männerstimmen (Tenöre und Bässe) werden benötigt. In dem AUFRUF auf der CHORSEITE liest man, dass neben dem musiklischen Dienst in Maria Vesperbild auch die Geselligkeit nicht zu kurz kommt:
Wir singen Marienlieder, klassische Musik, sind aber auch Neuem gegenüber nicht abgeneigt. Der Schwerpunkt unseres Wirkens liegt in der Gestaltung der Kirchenmusik in Maria Vesperbild. Garant unserer musikalischen Arbeit ist H. H. P. Gerhard Löffler OMI. Er ist unser Chorleiter, der mit einer wunderbaren Vitalität stets anspornt und es mit uns musikalischen Laien immer wieder schafft, die gestellten Aufgaben überzeugend zu meistern. So sind wir eine bunte Gemeinschaft, die sich mag und auch keine Gelegenheit zum Feiern und Fröhlichsein auslässt.
Besonders erfreulich finde ich die Tatsache, dass hier noch ein Priester den Chor leitet. Priester im kirchenmusikalischen Dienst sind mittlerweile eine echte Rarität geworden. Und durch die Berufungspolitik der Deutschen Bischofskonferenz wird dafür gesorgt, dass es auch nicht mehr werden. Zu meinem Entsetzen habe ich sogar mehrfach Stimmen gehört, die sich ausdrücklich gegen solch eine "Doppelberufung" aussprachen. Nicht zu fassen...

Freitag, 30. Oktober 2009

Wie man einen Psalm singt

Hier der Westminster Cathedral Choir:



Hat eigentlich jemals jemand in Deutschland einen Kinderchor einen Psalm singen hören? Noch dazu jeden Abend in der Vesper? Oder wenigstens in der vom II. Vaticanum empfohlenen Sonntagsvesper Nein? Man darf Kinder ja nicht überfordern, heißt es bei uns. Heißt das auch, dass die deutschen Kinder erheblich dämlicher sind als andere? Nein?

Dann versteh ich's auch nicht...

Lesen auf eigene Gefahr!


Nebelmaschine statt Weihrauch, Discospots statt Kerzen - so ähnlich wird der Gottesdienst am Halloweenabend von Dechant Josef Reisenhofer in der Disco "Excalibur" in Hartberg ausgerichtet sein. Der Hartberger Dechant Josef Reisenhofer versucht immer wieder, die Kirche zu entstauben und sie moderner zu machen - sei es mit Internetmessen, Adventfeiern mit bekannten Musikern oder seinem obligaten Witz am Ende jeder Messfeier.
Am 31. Oktober feiert der Dechant seinen ersten Gottesdienst in einer Disco. Ziel ist es, Jugendliche anzusprechen und sie für die Kirche zu begeistern. "Bei mystischem Licht ein 'Vater unser' beten, wo hat es das schon einmal gegeben?", so der Dechant, der gerne zu provokanten und grenzüberschreitenden Methoden greift.
Der alte Hut. Die Leute da abholen wollen, wo sie sind... und dann das Weitergehen vergessen. Die zuständige Diözese Graz-Seckau tut das einzig Richtige: SIE VERBIETET DIESE MESSE. Herzlichen Dank an das Grazer Generalvikariat! Ein gutes Zeichen ist es auch deshalb, weil die Diözese damit etwas verbietet, was der Erzbischof des benachbarten Wiens, Kardinal Christoph Schönborn, immer noch als Kür der Jugendpastoral feiert.

Bestimmt findet sich der eine oder andere hier, der auch bei DIESER UMFRAGE abstimmen möchte? Danke!

Die Kunst der Zelebration


Gerne verweise ich hier auf ein bemerkenswertes Dokument des österreichischen Prämonstratensers Rupert Gottfried Frieberger. Es beschäftigt sich unter dem Titel "ars celebrandi" mit der Kunst der richtigen Zelebration:


Rupert Gottfried Frieberger, 1951 in Linz geboren, erhielt seine musikalische Ausbildung an der Wiener Musikhochschule und absolvierte Studien der Theologie und der Musikwissenschaft an der Universität Wien, die er als Magister bzw. Doktor abschloß. Seit 1969 ist er Mitglied des Prämonstratenserstifts in Schlägl und dort als Leiter der Musikseminare und Stiftskapellmeister tätig. Außerdem erstreckt sich seine Lehrtätigkeit auch auf Musikwissenschaft und Liturgiewissenschaft an der Universität Salzburg, Improvisation und Aufführungspraxis an der Musikuniversität Wien und die Landesmusikschule Schlägl, deren Leitung er inne hat. Als Sachverständiger betreut er Restaurierungen und Orgelneubauten im In- und Ausland. Außerdem ist er in Zusammenarbeit mit den Musikverlagen Doblinger und Helbling als wissenschaftlicher Betreuer und Herausgeber ("Dokumente zur Aufführungspraxis Alter Musik", "Diletto Musicale" u.a.) sowie als Juror bei Wettbewerben, Rezensent und Musikschriftsteller tätig. Seine Tätigkeiten als Organist und Dirigent vornehmlich Alter und Zeitgenössischer Musik führten ihn auf Konzertreisen durch ganz Europa. Er wirkte bei zahlreichen CD-Einspielungen und Rundfunkproduktionen mit und engagiert sich in Arbeitskreisen (Internationaler Arbeitskreis für Orgelfragen) und Kommissionen (Liturgische Kommision des Prämonstratenserordens).
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Quelle Biographie: MICA.AT

Gestresst und schlecht bezahlt...


Jetzt haben wir es offiziell: CNN listet den Beruf des Kirchenmusikers als stressig und schlecht bezahlt. Grund seinen die "merkwürdigen Anliegen", mit denen sich ein Kirchenmusiker herumschlagen dürfe. So wurde jemand gebeten, auf einer Beerdigung eine "Bier-Fass-Polka" zu spielen. Der vollständige Bericht hier: NEWLITURGICALMOVEMENT.

Wenn nur endlich die Geistlichen den Mut fänden, diesem Unsinn schon beim ersten Gespräch ein Ende zu bereiten...

Donnerstag, 29. Oktober 2009

Messe in chinesischer Kathedrale aufgeführt


Wer in Peking ein Studentenkonzert an der Universität veranstaltet oder eine Messe in einer Kirche aufführt, muss mit einem gewaltigen Sicherheitsaufgebot rechnen. Ohne Passierschein läuft gar nichts, Sicherheitskräfte sind allgegenwärtig, offensichtliche Spitzel beäugen misstrauisch Gespräche, Wachpersonal tigert durch die Straßen. Dabei geht es eigentlich nur um Vokalwerke von Joseph Haydn.

So war das bei der China-Tournee, die Enoch zu Guttenberg mit seiner Chorgemeinschaft Neubeuern und dem Orchester der Klang-Verwaltung Mitte bis Ende Oktober stemmte. Zwar gastierten die Ensembles auch in Hongkong, doch bildete Peking den Schwerpunkt der Reise. Im Rahmen des "12. Beijing Music Festivals" wurden vier Konzerte gegeben, eines war mit der "Nelson-Messe" in der Kathedrale an der Shoppingmeile Wangfujing. Das Gotteshaus zählt zu den wenigen römisch-katholischen Kirchen in China.
"Hier eine Messe in einer christlichen Kirche aufzuführen, ist überwältigend", freute sich Guttenberg. "Vielleicht haben wir eine Tür geöffnet." Tatsächlich hieß es aus der Deutschen Botschaft, dass erstmals in Peking eine Messe in einer christlichen Kirche gegeben worden sei. Erst seit vier Jahren werden überhaupt Konzerte in der Kathedrale an der Wangfujing veranstaltet. Denn in China ist die Religion ein heikles Thema, was auch die Geschichte der Kirche verrät.

Ein erster Bau geht auf das Jahr 1665 zurück: Der chinesische Kaiser hatte dem deutschen Jesuiten Johann Adam Schall von Bell das Grundstück geschenkt. Die Kirche wurde 1812 abgerissen, im Neubau von 1884 ereignete sich im Jahre 1900 ein grauenvolles Massaker: Die Kirche wurde niedergebrannt, Hunderte von chinesischen Christen hatten sich in die Kathedrale geflüchtet und starben. 1904 wurde sie wiederaufgebaut, bis 1999 versperrte eine Mauer die freie Sicht auf die Kirche.

Die Mauer ist weg, geblieben ist ein großes Sicherheitsaufgebot. So war das auch beim Gastspiel der Neubeurer unter Guttenberg: Nur dank des hartnäckigen Engagements des Sponsors soll das Konzert überhaupt möglich gewesen sein. Die Aufführung selbst war nur für geladene Gäste aus Wirtschaft und Politik. Auch die Pekinger Universität, wo das Studenten-Konzert stattfand, glich einem Hochsicherheitstrakt. Hier sprach Guttenberg über seine Sicht auf Haydns "Schöpfung" und die "Jahreszeiten", mit denen das Gastspiel in der Konzerthalle der Verbotenen Stadt ausklang.
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Quelle: OVB-ONLINE

Das Leid mit der Musik...


Ein schöner Artikel bei STANISLAUS. Ich weiss, warum in meinem Dienstvertrag ausdrücklich steht, dass ich keine Kasualien übernehmen muss. Selbst auf Anfrage und gegen üppige Bezahlung tue ich das nicht. Zehn Jahre lang habe ich das über mich ergehen lassen müssen - und das hat meinem Seelenfrieden ausreichend Schaden zugefügt.

Ich bin schon entsetzt genug, was in meiner eigenen Verwandtschaft so alles bei Trauungen fabriziert wird...

Die "Reform der Reform" kommt doch!

Kardinal Antonio Cañizares Llovera, der Präfekt der Gottesdienstkongregation, hat in einem Interview mit Catalunya Cristiana bestätigt, dass sein Büro an Vorschlägen zur "Reform der Reform" arbeite. Es gehe vor allem darin, dass in der Novus Ordo Liturgie ein größerer Sinn für die Ehrfurcht erweckt werde. Der Kardinal teilte mit, dass bereits Vorschläge eingelangt sind, die vom Heiligen Vater approbiert sind und die dem Arbeitsplan zugrundliegen. "Die Kongregation arbeitet derzeit in ruhiger Weise daran, dass diese Projekte organisiert werden." Über das Wesen der Liturgie sagte der Präfekt schließlich: "Die Liturgie muss immer in Richtung Gott ausgerichtet sein nicht in Richtung der Gemeinschaft. Es ist nicht die Gemeinschaft, die die Liturgie macht sondern es ist Gott, der diese macht."
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Quelle:
KATH.NET

Geographische Spielereien

Heute Morgen widerfuhr mir das Mißgeschick, dass ich bei Google ein Suchwort eingab und dann die falsche Taste erwischte. Statt in der normalen Suche landete ich in der Bilder-Suche. Das gab mir die Inspiration für eine kleine Spielerei:

Ich habe mal die geographische Verteilung kirchenmusikalischer Begriffe auf Google Maps überprüft. Bei "Kirchenmusik" sieht es hervorragend aus. Ein breiter Gürtel mit Angeboten druchzieht Deutschland von Osnabrück bis Ulm/Stuttgart. Ein gutes Angebot bietet auch Norddeutschland. Ostdeutschland ist Diaspora. In Köln und München gibt es überhaupt keine Kirchenmusik. Passau existiert gar nicht, im Gegensatz zu Bielefeld, dass entgegen landläufiger Gerüchte nicht nur eine echte Stadt ist, sondern sogar über Kirchenmusik verfügt!
Karte "Kirchenmusik"

Sucht man nun nach "Kirchenchor" sieht die Lage etwas anders aus. Im Rheinland und in der Kölner Bucht tummeln sich ein paar Prestigeangebote, aber ein Schwerpunkt ist zwischen Frankfurt/Main und Karlsruhe auszumachen. In den Sonntagsmessen des übrigen Bundesgebietes werden CD-Aufnahmen mit den Fischerchören eingesetzt.

Karte "Kirchenchor"

Beängstigend ist die Situation der Choralscholen in Deutschland: Auf der Karte tauchen Köln und Bonn auf, Frankfurt/Main und Darmstadt sind auch mit von der Partie und im hohen Norden leistet im Oldenburger Land ein kleines, niedersächsisches Dorf Widerstand...


Karte "Choralschola"

Was sagt uns diese Übersicht nun? Natürlich gar nichts, denn die Zahlen sind nicht aussagekräftig - und laut Google Maps gibt es in Deutschland überhaupt keine Orgeln. Ein Körnchen Wahrheit ist leider im Verhältnis zur Quantität des Angebots durchaus enthalten. Auch die geographische Verteilung der kirchenmusikalischen Aktivitäten entspricht durchaus der Realität. Verstärkt wird dieser ungleiche Verteilung derzeit noch durch den als "Umstrukturierung" getarnten systematischen Kirchen- und Glaubensabbruch in Deutschland.

Mittwoch, 28. Oktober 2009

Klare Regeln für Gastchöre im Petersdom

Die Wiederherstellung der rechten Liturgie im Petersdom unter Benedikt XVI. schreitet voran. Es gibt jetzt klare Regeln für den Auftritt von Gastchören in den Messen in St. Peter. Unter anderem heißt es da:
Die Heilige Messe wird nach dem römischen Ritus in lateinischer Sprache gefeiert. Der Gregorianische Choral nimmt den ersten Platz ein. Vom Gastchor wird erwartet, dass er das Ordinarium der Messe alternierend mit dem Chor des Petersdomes singt.

Der Gastchor darf während des Einzugs singen, bis der Zelebrant den Altar erreicht. Der gregorianische Introitus wird vom Chor des Petersdoms gesungen. Weiterhin kann der Gastchor zur Gabenbereitung und zur Kommunion (nach der gregorianischen Antiphon) sowie nach dem Segen singen. Die Auswahl der Gesänge muss sich an der Liturgie des Tages orientieren und durch den Chorleiter (des Petersdoms) genehmigt werden.
Außerdem liegen den Instruktionen Tabellen mit den üblichen Ordinariumsgesängen bei. NEWLITURGICALMOVEMENT hat zuerst berichtet. Eine weitere erfreuliche Initiative, die auf die Kathedralen der Ortskirchen und auf die Pfarreien in aller Welt als Vorbild wirken kann!


Gerade erfahre ich in den Kommentaren, dass das erwähnte Dokument bereits aus dem Jahr 2006 ist. Nichts Neues also, aber wir dürfen immer noch gespannt auf die Wirkung warten... ;-)

Proselytismus durch die Hintertür

In der niedersächsischen Kleinstadt N. gibt es zwei große Kirchen: eine katholische und eine evangelisch-lutherische. Beide Kirchen verfügen über ein reges Chorleben, aktiven Konzertbetrieb sowie über sehr schöne Orgeln. In den beiden Gemeinden engagieren sich auch zwei Fördervereine für Kirchenmusik in vorbildlicher Weise. Seit langem pflegt man zwischen den beiden Fördervereinen freundschaftliche Kontakte, stimmt das Jahresprogramm miteinander ab und organisiert gemeinsame Orgelfahrten zu historischen Instrumenten in Norddeutschland und den Niederlanden. Es ist lobenswert, dass beide Fördervereine (mit Zustimmung ihrer Mitglieder) ihre Adressdatenbanken zusammengeführt haben, so dass die Freunde der musica sacra in der kleinen Stadt nun stets die kirchenmusikalischen Programme beider Kirchen per Post ins Haus geliefert bekommen.

Heute kam ein Brief vom Vorsitzenden des Fördervereins der evangelischen Kirchenmusik, mit der herzlichen Einladung zu einem Orgelkonzert. Das Programm läge bei.

In der Tat lag ein ausführliches Faltblatt bei... zur Festwoche anlässliches des Reformationstages! Sorgte nun schon die Tatsache, dass man den Termin ja auch einfach im Brief hätte erwähnen können für eine mißtrauisch hochgezogene Augenbraue, schlug das Mißtrauen beim Studieren des Folders in echten Ärger um. Erwähnt wurden Gottesdienste, Vorträge und Diskussionsrunden rund um Martin Luther und die evangelisch-lutherische Kirche. Ein Abendvortrag widmet sich ganz der Frage, warum man Protestant werden sollte und wie man Aufnahme in die Kirche fände. Doch vom Orgelkonzert keine Spur! Nur ein kleiner Nebensatz ganz unten verriet nach längerer Suche, dass auch ein Orgelkonzert stattfinden würde. Nähere Informationen entnehme man bitte dem Faltblatt der Kirchenmusik.

Liebe Freunde aus der lutherischen Sektion: Niemand hat etwas gegen Mission. Aber dieser plumpe Proselytismus unter katholischen Gläubigen ist ein wirkliches Ärgernis.

So bitte nicht!

Neuer Kirchenmusiker in Kempten

Die Basilika St. Lorenz in Kempten (Allgäu) hat einen neuen Kirchenmusiker. Nachdem der bisherige Kantor als Diözesanmusikdirektor nach Passau wechselte, übernimmt nun der 38jährige Benedikt Bonelli die Leitung der Basilikamusik. Bisher war er in Sendenhorst im Bistum Münster tätig. Am 1. November erfolgt sein offizielles Debut mit dem unvollendeten Requiem Wolfgang Amadeus Mozarts.

Die Kirchenmusik an der Basilika soll so weitergeführt werden, wie bisher. Nur das Angebot von Orgelkonzerten will der Kirchenmusiker ausbauen und einen Schwerpunkt auf die Nachwuchsförderung in der Basilikamusikschule legen.

Distanzierung


Ich greife auf diesem Blog gerne auch Ideen und Anregungen auf, die ich andernorts im Internet finde. Daher habe ich hier auch mehrfach auf Videos der Plattform gloria.tv verlinkt.

Da auf diesem Videoportal in der letzten Zeit zunehmend Mitschnitte von Vorträgen über die "Amsterdamer Marienerscheinungen" gepostet wurden, deren Inhalt (vor allem zu mariologischen Fragen) nicht mit dem katholischen Lehramt in Einklang steht und sektiererische Sonderlehren verbreitet, sowie frei erfundene oder tatsächliche Aussagen des Heiligen Vaters verfälschend oder aus dem Zusammenhang gerissen propagiert und so geeignet ist, der Kirche schweren Schaden zuzufügen, sehe ich mich gezwungen, mich von gloria.tv zu distanzieren und die Videolinks aus diesem Blog zu entfernen, bis die Verantwortlichen des Portals dort redaktionell eingreifen.

Wenn also einige Filme hier plötzlich bis zur Klärung der Angelegenheit nicht mehr vorhanden sind, bitte ich um Verständnis.

Dienstag, 27. Oktober 2009

Die Kunst des Glockenläutens

Vor einigen Tagen habe ich mich der Kunst des change ringings in einem EIGENEN BEITRAG gewidmet, der auf erfreute Aufnahme bei unseren Glockenfans hier stieß. Es gibt natürlich noch mehr Möglichkeiten, Glocken zu läuten. Eine sehr schöne Kunst ist auch das Glockenspiel oder Carillon, wie man es richtig nennt. Damit ist nicht die meistens zu hörende Form gemeint, bei der eine Walze oder ein Lochband durch eine Mechanik läuft, die dann die Glocken zum Klingen bringt, sondern das eigenhändige Spiel des professionellen Carilloneurs an einem Spieltisch.

Ich habe ein paar Videos ausgewählt, in denen man einen schönen Eindruck von der Kunstfertigkeit der Carilloneure gewinnt. Hier zunächst ein Video eines holländisches Autors, welches eine kleine Einführung bietet:



Dieses Video eines Carilloneur-Wettbewerbs (auch so etwas gibt es, und man sollte es einmal erlebt haben!) zeigt in einem Zusammenschnitt sehr gut die verschiedenen Spieltechniken und -interpretationen:



In den folgenden Videos sieht man den Carilloneur sehr schön bei der Arbeit am Spieltisch:





Vor allem in den Niederlanden und in Belgien werden Carilloneure professionell an Konservatorien oder sogar eigenen Schulen ausgebildet. Ich freue mich besonders, dieses Video über einen Professor gefunden zu haben, in dem man ihn beim Unterrichten an einem kleinen Lehrcarillon beobachten kann:


Davids "Music Monday"


HIER gibt es nicht nur schöne Musik mit eindrücklichen Bildern, sondern das Ganze auch noch in einem wirklich wichtigen Anliegen. Daher freundliche Einladung, einmal kurz in Davids Blog vorbeizuschauen!

Nochmal Choral

Noch eine Seite mit einigen Ausgaben in Quadratnotation und Orgelbegleitsätzen: GREGORIANICANTUS.

Schlicht, aber effektiv...

Die Heilige Messe erklärt

Gerade bemerke ich, dass es das großartige Video von Kaplan Johannes Maria Schwarz auch online zu sehen gibt. Vorhang auf:

Video vorübergehend entfernt.


Choralhandschriften digitalisiert

Die französische Bibliothèque Nationale in Paris hat ihre Schatztruhen geöffnet und einige interessante Handschriften digitalisiert:
  • Ms Latin 1240 Tropaire-Prosaire à l’usage de St Mariale de Limoges
  • Ms Latin 9565 IX st Grégoire ; f. de garde « Gloriosi premium » ; 180v « Pater noster... »
  • Ms Latin 12044 Antiphonaire du XIIème de St Maur des Fossés, cursus monastique (clunisien), pars hiemalis

Leider ist die Qualität der Scans nicht besonders überzeugend, von der Navigation ganz zu schweigen. Ich hoffe, da wird noch nachgebessert. Dennoch vielen Dank an die französischen Kollegen für den Tipp!

Montag, 26. Oktober 2009

Die Orgel ist jung (und hübsch...)

Gemeinhin stellen sich die meisten Leute den Organisten als älteren Herrn mit zerzaustem Haar vor. Selbst dort, wo man diesem Klischee nicht in Reinform aufsitzt, denken viele bei "Organist" automatisch an Männer. Aber es gibt auch sie: Organistinnen, und zwar junge. Hier eine willkürliche Auswahl:



















Zwischen Geist und Gespenst...


POLITISCH UNPOLITISCHES
hat eine Veranstaltung im Bonner Collegium Albertinum vom vergangenen Samstag dokumentiert. Leider hatte ich keine Zeit, daran teilzunehmen. Daher freue ich mich über diese Zusammenfassung. Die klaren Worte, die dort offenbar gesprochen wurden, überraschen mich positiv. Offenbar ist in Deutschland doch ein allmählicher Klimawandel im Gange!

DVD der Würzburger Dommusik

Die Würzburger Dommusik hat eine DVD erstellt. Einen kleinen Ausschnitt fand ich hier:

Video vorübergehend entfernt.


Die Einheit der Kirche

Heute beginnen die Gespräche zwischen der Piusbruderschaft (FSSPX) und dem Heiligen Stuhl. Gerne schließe ich mich einem Aufruf von JENS FALK an, der schon im Sommer um Gebete für die Einheit der Kirche bat, sowie den Wunsch an Journalisten und Blogger äußerte, den Konflikt nicht weiter zu schüren.

Gott,
in deiner Vorsehung hast du Petrus
zum Vorsteher der Apostel bestimmt
und auf ihn deine Kirche gegründet.
Schütze und segne deinen Diener,
unseren Papst Benedikt,
den du zum Nachfolger
des heiligen Petrus berufen hast.
Gib, dass er in deinem Volk
der sichtbare Grundstein ist
für die Einheit des Glaubens
und der brüderlichen Liebe.
Darum bitten wir durch Christus unseren Herrn.

Samstag, 24. Oktober 2009

Frühmesse...

Nicht vergessen! Heute Nacht wird die Uhr eine Stunde zurückgestellt. Nicht eher zur Frühmesse marschieren, als unbedingt notwendig!

Ich stand im letzten Jahr in der Kirche, und habe mir verblüfft die Augen gerieben, als keiner - wirklich keiner - da war...

Kantor, Organist, Kirchenmusiker — Das berufungslose Wesen?

Die Dokumente der Kirche sprechen immer wieder anerkennend von der Kirchenmusik. Insbesondere dem Gesang der schola cantorum und vom Dienst des Kantors, dessen Wichtigkeit gerade nach dem II. Vaticanum stärker betont wurde und der eigentlich nirgendwo fehlen dürfte. Hier ein Beispiel aus der Instruktion musicam sacram, Artikel 21:
Insbesondere dort, wo sogar ein kleiner Sängerchor nicht gebildet werden kann, soll dafür gesorgt werden, dass mindestens der eine oder andere gut Unterwiesene Kantor zur Verfügung steht, der in der Lage ist, wenigstens einfachere Melodien im Wechsel mit dem Volk zu singen und den Gesang der Gläubigen in geeigneter Weise zu führen und zu stützen.

Es empfiehlt sich, dass ein solcher Kantor auch in Kirchen mit einem Sängerchor für diejenigen Gottesdienste zur Verfügung steht, an denen der Sängerchor nicht teilnehmen kann und bei denen es sich doch geziemt, dass sie mit einer gewissen Feierlichkeit, das heißt mit Gesang gehalten werden.

Es erstaunt mich, dass man jedes kirchliche Pöstchen mit großem Trara vergibt, aber der Kirchenmusiker gerade einmal mit einer kleinen Notiz im Pfarrblättchen vorgestellt wird. Dabei ist er im Regelfall neben dem Küster derjenige, der bei allen Messen und anderen Gottesdiensten anwesend ist, und entscheidend zur würdigen Gestaltung beiträgt.

Gestern habe ich scherzhaft von "ORGANISTENWEIHE" gesprochen. Natürlich gehört der Dienst des Kirchenmusikers nicht zum geweihten Amt (obwohl es am Kölner Dom früher sogar infulierte Chorregenten gab). Aber es stellt sich die Frage, ob man nicht wenigstens ein kleines Segensgebet für seinen Dienst neu antretenden Kirchenmusiker erübrigen könnte?

Ich lade alle eifrige Leser dieses Blogs zur Diskussion ein: wie könnte eine Einführung eines neuen Kirchenmusikers gestaltet werden? Gibt es historische Vorbilder? Was ist sinnvoll, was nicht?


Reichliche Kommentare erwünscht!

Rettung der Musiker...

Schon wieder schickt sich jemand an, die Welt der Musik vor dem Untergang zu retten. Diesmal ist es Mathias Spalinger bei den Donaueschinger Musiktagen:
Wir haben ihn genau vor Augen, den Orchestermusiker als unfreisten aller Menschen: Dort hinten am vierten Pult der zweiten Geigen sitzt er, das Instrument freudlos ans Kinn gedrückt, den Blick mürrisch auf sein Pult gerichtet. Nichts darf er selbst entscheiden, alles ist ihm vorgegeben. Der Komponist zwingt ihm die Noten auf, und der Dirigent gebietet fuchtelnd bis ins kleinste Detail darüber, wie er sie auszuführen hat. Was so ein Orchestermusiker tagein, tagaus hinter seinem Pult verrichtet, nennt der Komponist Mathias Spahlinger mit Karl Marx »entfremdete Arbeit«. Er erkennt in der Institution des Orchesters »erstarrte Machtverhältnisse«, »anachronistische Produktionsbedingungen« und »voremanzipatorische Denkstrukturen«.
Ich habe mich über diesen Artikel so amüsiert, dass ich ihn einfach hier einstellen musste...
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Quelle:
DIE ZEIT

Kantorenstudium jetzt auch für Juden

In den jüdischen Gemeinden Deutschlands herrscht Personalnotstand: Den 116 Gemeinden stehen nur gut 40 Rabbiner zur Verfügung. Kantoren können Rabbiner unterstützen oder sie ersetzen. Sie können Gottesdienste leiten sowie Religionsunterricht geben. Das Jewish Institute of Cantorial Arts (JICA) ist europaweit das erste Ausbildungsprogramm für jüdische Kantoren nach der Schoa.
Auf dem Lehrplan des JICA steht weit mehr als nur Gesang. Bei der umfassenden Ausbildung lernen Studenten auch Bibelkunde, Religionsgeschichte und Philosophie und erwerben pädagogische Fähigkeiten. Das vierjährige Studium findet in Kooperation mit der Universität Potsdam und der School of Sacred Music des Hebrew Union College in Jerusalem statt. Nach der ersten Station in Israel folgen zwei Jahre in Potsdam mit dem Schwerpunkt jüdische Studien und Musik. Im vierten Jahr erwerben Studenten an der JICA ihr Kantorendiplom. Das Studium richtet sich speziell nach den Bedürfnissen europäischer Gemeinden.
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Weitere Informationen:
SACREDMUSIC.EU

Orgelweihe im "Steffl"


Terminerinnerung:

Heute um 17 Uhr wird im Wiener Stephansdom die neue "HAYDN-ORGEL" durch den Erzbischof von Wien, Christoph Kardinal Schönborn, geweiht!

Freitag, 23. Oktober 2009

"Organistenweihe" in Gerleve

Der Bischof von Münster wird morgen um 15 Uhr in der Abtei Gerleve dem bisherigen Prior-Administrator die Abtsweihe spenden. Pater Laurentius M. Schlieker wird damit der fünfte Abt der Abtei, die 1899 mit einigen wenigen Mönchen in einem alten Bauernhof im Münsterland begann.

Laurentius M. Schlieker war von den Benediktinermönchen am 24. August zum Abt von Gerleve gewählt worden. Sein Wahlspruch lautet: „Einen fröhlichen Geber liebt Gott“. Am 27. April 1951 in Castrop-Rauxel geboren, trat er 1969 in Gerleve ein und legte 1974 die feierlichen Gelübde ab. An der Ordenshochschule Sant Anselmo in Rom studierte er Philosophie, Theologie und Gregorianik. Bischof Lettmann weihte ihn am 10. August 1976 in Gerleve zum Priester.

Zusätzlich studierte er von 1980 bis 1982 Kirchenmusik in Aachen. Von 1987 bis 1993 lehrte er Gregorianik an der Hochschule für Kirchenmusik der Evangelischen Kirche von Westfalen in Herford, außerdem von 1988 bis 1992 an der Hochschule für Musik in Dortmund. 1993 bis 1998 war er Archivar der Abtei Gerleve. Von 2002 bis 2006 organisierte er die Konzerte und Vorträge der Veranstaltungsreihe „Forum Gerleve“. In seiner Amtszeit als Prior-Administrator rief er Ende 2008 die „Stiftung Abtei Gerleve“ zur Förderung der Aufgaben der Abtei ins Leben.

Dem Kollegen eine gute Hand für seine neuen Aufgaben als Abt - und: Congratulationes cum organo pleno!

Gregorianik aus der Slowakei

Für unsere Choralfreunde empfehle ich gerne einen Besuch auf einer Seite der slowakischen Kollegen: GREGORIANA.SK. Die Seite wird in regelmäßigen Abständen aktualisiert, und bietet Konzerthinweise, Notendownloads, CD-Tipps und vieles mehr.

Ein regelmäßiger Besuch lohnt sich!

Neue Orgel in Wien

Die BEREITS THEMATISIERTE "HAYDN-ORGEL" im Wiener Stephansdom wird auch in mehreren lesenswerten Berichten auf der Diözesanhomepage erwähnt. Beide Artikel enthalten schöne Photos und einige technische Details:

Donnerstag, 22. Oktober 2009

Einweihungskomposition von 1685 wiederentdeckt

Die berühmte Schnitgerorgel in St. Cosmae et Damiani in Stade wurde ab 1682 als Nachfolgerin einer durch Brand zerstörten Orgel errichtet und 1685 mit einer Komposition eingeweiht, die jetzt nach mehreren Jahrhunderten wieder erklingt:
Das Musikstück, das anlässlich der Einweihung der renovierten Orgel im Jahr 1685 gespielt wurde, ist heute bekannt. Das Stück für Orgel und Streicher mit zwei Singstimmen in Alt und Bass wurde von Moritz Schlöpke (1650-1719) aus Hamburg komponiert, dem damaligen Organisten an der sogenannten "Etatskirche". Die historische Entdeckung ist dem Musikwissenschaftler Konrad Küster zu verdanken, der seit Jahren zu dem Thema forscht. "Die Komposition ist im schwedischen Uppsala erhalten geblieben und ich konnte sie als die Einweihungsmusik der Orgel identifizieren, die bis 1685 durch Schnitger grundlegend renoviert worden war", sagt Küster. Seit über zehn Jahren arbeitet der Forscher von der Universität Freiburg im Breisgau in Norddeutschland zu Orgeln, ihren Erbauern und zeitgenössischen Komponisten.

Am morgigen Freitag schlägt nun eine historische Stunde in der heutigen Kirche St. Cosmae et Damiani. Nach über 300 Jahren wird auf der alten Orgel wieder jenes Lied gespielt werden, dass damals, im Jahr 1685, nach ihrer Renovierung erklang. Die Einweihungsmusik wird im Rahmen der Historikertagung "Auf dem Weg zum modernen Staat - Stade und der Elbe-Weser-Raum unter schwedischer Herrschaft" wiederaufgeführt, auf der schwedische und deutsche Wissenschaftler zu Aspekten der Schwedenherrschaft diskutieren.

Übrigens ist auch der Rest des Artikels im HAMBURGER ABENDBLATT sehr lesenswert!
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Bildquelle: Arp-Schnitger-Gesellschaft

Choralkurs an der Stanford University

Ein schönes Video von einem Choralkurs an der Stanford-Universität:

Benedikt XVI. über die Psalmen

Das Wort Gottes bringt uns selber ins Gespräch mit Gott. Der Gott, der in der Bibel spricht, lehrt uns, wie wir selber mit ihm reden können. Besonders im Buch der Psalmen gibt er uns die Worte, mit denen wir ihn anreden können, unser Leben mit seinen Höhen und Tiefen ins Gespräch mit ihm zu bringen vermögen, so dass dabei das Leben selbst Bewegung auf ihn hin wird.

Die Psalmen enthalten immer wieder Anweisungen auch dafür, wie sie gesungen und mit Instrumenten begleitet werden sollen. Für das Beten vom Wort Gottes her reicht das Sprechen nicht aus, es verlangt Musik. Zwei Gesänge der christlichen Liturgie stammen von biblischen Texten, in denen sie im Mund der Engel erscheinen: das Gloria, das zuerst bei der Geburt Jesu von den Engeln gesungen wurde und das Sanctus, das nach Jesaja 6 der Ruf der Seraphine ist, die Gott unmittelbar nahestehen. Der christliche Gottesdienst bedeutet von daher die Einladung, mit den Engeln mitzusingen und so das Wort zu seiner höchsten Bestimmung zu führen.

Noch einmal Jean Leclercq zu diesem Thema: „Die Mönche mußten Melodien finden, die die Zustimmung des erlösten Menschen zu den Geheimnissen, die er feiert, in Töne übersetzen. Die wenigen uns erhalten gebliebenen Kapitelle von Cluny zeigen so die christologischen Symbole der einzelnen Tonarten“.
Bei Benedikt steht als maßgebende Regel über dem Gebet und Gesang der Mönche das Psalmwort: Coram angelis psallam Tibi, Domine – im Angesicht der Engel psalliere ich vor dir. Hier drückt sich das Bewußtsein aus, beim gemeinsamen Gebet in der Anwesenheit des ganzen himmlischen Hofes zu singen und damit dem höchsten Maßstab ausgesetzt zu sein: so zu beten und zu singen, dass man in die Musik der erhabenen Geister einstimmen kann, die als die Urheber der Harmonie des Kosmos, der Musik der Sphären galten… Aus diesem inneren Anspruch des Redens mit Gott und des Singens von Gott mit den von ihm selbst geschenkten Worten ist die große abendländische Musik entstanden.

Es ging nicht um private „Kreativität“, in der das Individuum sich selbst ein Denkmal setzt und als Maßstab wesentlich die Darstellung des eigenen Ich nimmt. Es ging vielmehr darum, wachsam mit den „Ohren des Herzens“ die inneren Gesetze der Musik der Schöpfung selbst, die vom Schöpfer in seine Welt und in den Menschen gelegten Wesensformen der Musik zu erkennen und so die gotteswürdige Musik zu finden, die zugleich dann wahrhaft des Menschen würdig ist und seine Würde rein ertönen läßt.
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Papst Benedikt XVI. bei seinem Frankreichbesuch 2008, in einer Rede im Collège des Bernardins

Mittwoch, 21. Oktober 2009

Dommusik bereitet Übelkeit

STANISLAUS hatte auf Politisch Unpolitisches freundlicherweise auf den Streit um die Kirchenmusik am Verdener Dom aufmerksam gemacht. Heute erfährt man:
Im Streit um zu laute Chor- und Orgelmusik aus dem Verdener Dom zeichnet sich nach der heutigen Verhandlung eine Niederlage der klagenden Dom-Anwohnerin ab. Das Verdener Landgericht versuchte erfolglos, einen Kompromiss zwischen der klagenden Anwohnerin und der Domgemeinde zu erreichen. Einen solchen Kompromiss mit vorgeschriebenen Ruhezeiten am Tag lehnte die Klägerin als unzureichend ab. Das Gericht wird nun am 18. November 2009, am Buß- und Bettag, seine Entscheidung verkünden. Die Orgelmusik aus dem Dom sei so penetrant, dass ihr speiübel werde - so hatte die 64-jährige Anwohnerin des Doms argumentiert. Wegen der ständigen Lärmbelästigung aus dem Dom könne sie ihren an den Dom grenzenden Garten nicht mehr nutzen. Die Frau wollte mit der Klage erreichen, dass im Dom keine Orgel- und Chormusik mehr gespielt werden darf, die außerhalb des Doms zu hören ist. Diese Forderung für einen so zentralen Platz in Verden wie den Dom zu stellen, sei extrem weitgehend, erklärte der vorsitzende Richter. Ein Kompromissangebot, morgens vor 8 Uhr, in der Mittagspause und nach 22 Uhr keine Orgel- und Chorproben anzusetzen, lehnte die Klägerin als unzureichend ab. Die Klägerin könne nicht 24 Stunden Friedhofsruhe für einen so zentralen Platz in der Stadt verlangen, erwiderte der Richter.
Das muss wohl nicht näher kommentiert werden. Dass sich Gerichte mit einer derartigen Ignoranz überhaupt beschäftigen müssen, ist unmöglich. Vielleicht hätte man sich gütlich einigen können, wenn die Verdener Dommusik ein Ohrstöpsel-Abonnement für die Dame abgeschlossen hätte...

"Wenn Orgeln dich umbrausen mit Getön,

genieße auch die Pausen - sie sind schön!"
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Quelle: RADIO BREMEN

Orgel begeistert Jugendliche

Das erste Jugend-Orgelforum in Stade hat bewiesen, dass Jugendliche sich sehr wohl für Kirchenorgeln begeistern können. Denn es war ein voller Erfolg. Mit 20 Teilnehmern zwischen 13 und 18 Jahren war der Kurs komplett ausgebucht.

Auch das abschließende Orgel-Wandelkonzert begeisterte. Fünf Tage lang standen die historischen Orgeln Stades im Mittelpunkt der Veranstaltung.

Die drei Dozenten Annegret Kleindopf, Martin Böcker und Tillmann Benfer unterrichteten parallel an der Huß/Schnitger-Orgel von 1675 in der St.-Cosmae-Kirche und an der im Jahr 1736 gebauten Erasmus-Bielfeldt-Orgel in der St-Wilhadi-Kirche. Die acht Mädchen und zwölf Jungen mussten am Ende viel Schlaf nachholen. Insgesamt 100 Stunden spielten sie an den Orgeln. "Es wären noch mehr dazugekommen. Aber leider hat die Jugendherberge schon um 23 Uhr geschlossen", sagte eine Teilnehmerin.
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Quelle:
HAMBURGER ABENDBLATT

Klaviertreppe...


Ich wusste bisher nicht, was eine Klaviertreppe ist. David klärt uns in seinem Blog auf: LINK

Change Ringing

Eine echte Besonderheit, die beim Aufenthalt in England oder in anderen englischsprachigen Ländern - neben der Unfähigkeit, etwas Genießbares zu kochen - sofort auffällt, ist die unterschiedliche Art der Glockenläutens in den Kirchtürmen, das sogenannte Change Ringing. Zu deutsch: Wechsel- oder Variationsläuten. Man kann es oft im Fernsehen erleben. Prominentes Beispiel war die Übertragung der Begräbnisfeierlichkeiten für die Princess of Wales, wo man das Change Ringing gut hören konnte. (Jedenfalls habe ich mich daran erfreut. Es mag freilich sein, dass der eine oder andere durch die Beerdigung abgelenkt war und es nicht bemerkt hat...)

Diese Form des Läutens ist in Deutschland zum Beispiel nicht so bekannt, und könnte auch aufgrund der fehlenden technischen Voraussetzungen nicht praktiziert werden. Im Gegensatz zu den deutschen Glockenstühlen, an denen die aufgehängte Glocke hin- und herschwingt, sind die englischen Glockenstühle so konzipiert, dass sich die Glocke um 360° bewegen lässt:

Da die sonst mit Vorsicht zu genießende WIKIPEDIA hier eine hervorragende Erklärung liefert, darf ich diesen Absatz zitieren:
Das Joch, an dem jede Glocke aufgehängt ist, ist mit einem hölzernen Rad ausgestattet, in welchem das Glockenseil geführt wird. Geläutet wird von einer unterhalb des Glockenstuhls gelegenen „Läutestube“ aus.

Zu Beginn des Läutens wird die Glocke aufgeschwungen, d. h. durch wiederholtes Ziehen am Seil immer höher bewegt, bis sie sich um 180 Grad gedreht in einem labilen Gleichgewicht befindet. Eine am Joch angebrachte Hemmung stabilisiert die Glocke in dieser Lage.

Durch einen Zug am Seil lenkt der Glöckner die Glocke so aus dem Gleichgewicht, dass sie eine volle Drehung vollführt und wieder kopfüber stehen bleibt. Dabei schlägt der Klöppel auf den Glockenkörper und lässt die Glocke einmal erklingen. Die Aktion heißt Handzug.

Das Glockenseil wickelt sich beim Handzug zu einem guten Stück um das Rad, was die Arme des Glöckners über seinen Kopf hebt. Zieht der Glöckner jetzt nochmals am Seil, schwingt die Glocke in die entgegengesetzte Richtung und kehrt zu ihrer Ausgangsstellung zurück, wobei sie wiederum ertönt: der sogenannte Rückzug.

Zwischen der letzten Glocke im Rückzug und der folgenden ersten im Handzug wird ein Intervall doppelter Länge eingelegt. Ansonsten werden die Glocken unmittelbar nacheinander geläutet. Die Frequenz des Läutens ist dadurch relativ hoch. Eine nicht allzu schwere Glocke lässt sich etwa 30 mal in der Minute anschlagen. Entsprechend dauert das einmalige Durchläuten eines Geläuts von sechs Glocken etwa zwei Sekunden, was einem Intervall von einer Drittelsekunde zwischen den Schlägen entspricht. Bei diesem Tempo möglichst gleichmäßig zu läuten, ist ein Maß für die Qualität und wird im Englischen als good striking bezeichnet.
Wer jetzt nur "Bahnhof" verstanden hat, dem sei mit einem kleinen Video auf die Sprünge geholfen. Zunächst geht es um Handglocken, aber ab der zweiten Minute wird es interessant:




Hier noch ein Video vom Change Ringing in der National Cathedral in Washington D.C.:




Und ein letztes, wunderbares Fundstück, in dem verschiedene Geläute zu hören sind. Enjoy!

Den Konzilsgeist exorzieren

Der Bischof von Sioux City keilt gegen den "Konzilsgeist", der nach Abschluss des II. Vaticanums überall grassierte, und nicht nur zur Entstehung von Dingen führte, die aus den Konzilsverlautbarungen nicht ableitbar sind, sondern ihnen oft genug sogar diametral widersprechen. Schade, dass immer noch kein deutscher Bischof den Mut aufbringt, solche Wahrheiten zu benennen:
Bischof R. Walker Nickless von Sioux City im US-Bundesstaat Iowa weist eine bestimmte Interpretation des "Bruchs" durch das Zweite Vatikanum zurück und ruft die Katholiken auf, ihr “Verständnis des Glaubensgutes zu stärken”. Die Weisungen des Zweiten Vatikanischen Konzils seien bisher darum so wenig umgesetzt worden, weil es zwei konkurrierende Hermeneutiken zu seiner Interpretation gibt: „Die eine brachte Verwirrung, die andere – leise, aber immer mehr sichtbar – brachte und bringt Frucht.“

Die eine sei eine Hermeneutik der “Diskontinuität und des Bruches”; diese sei oft von den Medien favorisiert worden und sei auch ein Trend der modernen Theologie. Die andere ist eine „Hermeneutik der Reform“, der Erneuerung in der „Kontinuität der einen Kirche, die der Herr uns gegeben hat. Die Kirche ist ein Subjekt, das in der Zeit wächst und sich entwickelt, aber doch immer dasselbe bleibt, das eine Subjekt des pilgernden Gottesvolkes.“ [...]

Es kann keine Spaltung in der Kirche und ihrem Glauben vor und nach dem Konzil geben. Wir müssen aufhören, von der 'vorkonziliaren' und der 'nachkonziliaren' Kirche zu sprechen und aufhören, verschiedene Eigenschaften der Kirche als vor- oder nachkonziliar zu betrachten. Stattdessen müssen wir die Eigenheiten nach ihrem inneren Wert und ihrer pastoralen Wirksamkeit in unserer Zeit betrachten. Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen.

Als pastorale Prioritäten seiner Diözese empfiehlt Bischof Nickless den Priestern, die Messe mit größerer Ehrfurcht zu feiern, öfter als ein Mal pro Woche Beichte zu hören, die eucharistische Anbetung, das Stundengebet und die Marienverehrung zu fördern. Wenn die Muttersprache auch wertvoll sei, um die Schätze der Liturgie allen zu öffnen, so heiße dies doch nicht, dass die lateinische Sprache in der Messe und vor allem die lateinischen Gesänge völlig aufgegeben werden sollten.
[Hervorhebung von mir.]
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Quelle:
KATH.NET

Dienstag, 20. Oktober 2009

Virtuelle Orgel

Was moderne Animationtechnik nicht alles ermöglicht:



Eine amüsante Spielerei. Viel Spaß beim Anschauen!

Post für mich...


Politisch Unpolitisches hat einen interessanten Bericht aufgegriffen: LINK. Habe dort bereits meinen Kommentar hinterlassen.

Vielen Dank!

Orgelneubau im Regensburger Dom

Nicht nur im "Steffl" in Wien, sondern auch im Don zu Regensburg wird derzeit ein Orgelbauprojekt vorangetrieben. An der Nordwand der Kathedrale wird eine neue Hauptorgel in Form eines "Schwalbennests" entstehen. Die österreichische Orgelbaufirma Rieger wird das viermanualige Instrument mit 80 klingenden Registern bauen.

Ich habe die derzeitige Domorgel mehrfach gehört: sie ist zwar nicht übermäßig kraftvoll, aber durchaus ausreichend. Ungünstig ist natürlich die versteckte Aufstellung hinter dem Hochaltar, die die Abstrahlung des Klanges durchaus behindert. Ob in dieser Kathedrale nicht auch eine Orgel mit 50 Registern und etwas schlankeren Formen ausgereicht hätte, sei dahingestellt. Seit dem Start des fragwürdigen Orgelprojektes in der NEUPFARRKIRCHE REGENSBURG, bei dem man in einen Raum von Ausmaßen einer größeren Dorfkirche ein Orgelmonstrum à la Notre-Dame de Paris errichten wollte (offenbar hat hier mittlerweile die Vernunft gesiegt; das Projekt sieht momentan aus, als wäre es auf Eis gelegt,...), bin ich ohnehin der Ansicht, dass in der Donaustadt ein ungesunder Größenwahn grassiert.

Diese subjektive Ansicht bestätigt auch dieser Artikel über die zukünftige Domorgel:
Franz Liszt hat von Regensburg einst als "Hauptstadt der Kirchenmusik" geschwärmt. Eines schien er dabei übersehen zu haben: In Süddeutschlands bedeutendster gotischen Kathedrale, dem Dom St. Peter zu Regensburg, fehlte bis heute eine große, dem Rahmen und der Bedeutung des Bauwerks angemessene Orgel. Knapp 500 Jahre nach der Fertigstellung des Doms soll der über Jahrhunderte gehegte Orgeltraum der Regensburger Wirklichkeit werden. Nach einer mehr als vierjährigen Planungs- und Bauphase wird am 22. November 2009 eine neue, rund 1,7 Millionen Euro teure Orgel der Superlative mit insgesamt 5.871 Pfeifen erstmals erklingen. Fein gestimmte Tonhöhen und 80 Klangfarben der Orgel werden die Regensburger Domspatzen und alle Gläubigen beim Lob Gottes begleiten. Was die neue "Königin der Instrumente" in Regensburg einzigartig macht: Sie ist ein Geschenk der Regensburger, die für einzelne Pfeifen Patenschaften übernommen haben. Der Domorganist spricht von einem "Jahrhundertprojekt".[...]

Am 22. November sollen die Pfeifen erstmals erklingen. Warum die vergangenen Generationen nie auf die Idee gekommen sind, den Dom mit einer Orgel auszustatten? Domorganist Professor Dr. Franz Josef Stoiber schüttelt den Kopf und sagt "Dafür mag es viele Gründe geben, genau wissen wir es nicht." [...]

Die Orgel wird knapp 19 Meter hoch, rund acht Meter breit und mehr als vier Meter tief sein. Vier 30 Millimeter dicke Stahlseile werden das mehr als 36 Tonnen schwere Instrument sicher halten. In ihrer Gestaltung soll sich die Orgel in die Raumarchitektur integrieren. [...]

Als Standort kam nur die Nordquerhauswand in Frage, die mit ihrer ornament- und fensterlosen Architektur genügend Wandfläche für eine Orgel bietet. Die wendeltreppenartige Anordnung der großen Prospektpfeifen soll der 16 Meter hohen Orgel ein beeindruckendes äußeres Erscheinungsbild und eine ungewöhnliche Dynamik verleihen.

Domorganist Prof. Stoiber ist bereits voller Vorfreude: "Der jahrzehntelange Orgeltraum im Regensburger Dom geht dann mit der Weihe des neuen Instruments in Erfüllung", sagt er. Für ihn ist es, ein halbes Jahrtausend nach der Fertigstellung des Doms, die wahre Vollendung des Bauwerks: "Eine Kathedrale von Weltrang erhält eine kongeniale Orgel." [...]

Die Regensburger Domorgel wird vier Manuale und Pedale mit 80 Registern umfassen - insgesamt 5.871 Pfeifen, von denen die längste über 10 Meter, die kürzeste etwa acht Millimeter lang sein wird. Zusätzlich zum Spielschrank an der Domorgel wird im Chorraum des Doms ein Generalspieltisch aufgestellt. Von hier aus kann der Organist sowohl die neue Orgel als auch die bestehende kleine Chororgel (30 Register) anspielen und somit allen liturgischen und musikalischen Anforderungen der Dommusik gerecht werden. In die Regensburger Domorgel wird ein Aufzug integriert, mit dem der Organist an seinen Arbeitsplatz befördert wird. Von außen wird der Aufzug nicht sichtbar sein: Er fährt bei Betätigung zunächst waagrecht aus dem oberen Teil des linken Pedalturms und dann senkrecht nach unten.
Detaillierte Angaben findet man auf einer eigenen Homepage: DOMORGEL REGENSBURG.
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Quelle:
DIE LANDAUER ZEITUNG

Orgelweihe im Wiener Stephansdom

Am Samstag findet im Wiener Stephansdom die lang erwartete Weihe einer neuen Orgel statt:
Der Wiener Stephansdom erhält eine neue Kleinorgel, die - im Zeichen des Jubiläumsjahres - den Namen "Haydn-Orgel" tragen wird. Die neue Orgel wird vor allem bei den Gottesdiensten, die an anderen Altären als dem Hauptaltar stattfinden, zum Einsatz kommen. Sie wird aber auch als Continuo- bzw. Solo-Instrument bei Konzerten zur Verfügung stehen. Die Weihe der neuen Orgel erfolgt am Samstag, 24. Oktober, um 17 Uhr durch Kardinal Christoph Schönborn. Diese Feier eröffnet zugleich die "Stephaner Orgelfestwochen 2009", die unter dem Ehrenschutz von Kardinal Schönborn und Bürgermeister Michael Häupl stehen.

Der Orgelneubau gilt als besonderer Akzent im "Joseph Haydn-Jahr 2009" im Wiener Stephansdom. Joseph Haydn und seine Brüder hatten als "Stephaner Sängerknaben" eine umfassende musikalische Ausbildung am Dom erhalten und waren in diesem Zusammenhang fast zehn Jahre am Stephansdom musikalisch tätig.

Die Orgel (12 Register, zwei Manuale und Pedal, schwellbares Positiv) wird mobil verwendbar sein und je nach Bedarf an verschiedenen Feierorten im Dom positioniert werden können. In St. Stephan werden etwa 1.700 Gottesdienste im Jahr musikalisch betreut; ein nicht unbeträchtlicher Teil davon wird an den Seiten-, Säulen- bzw. Baldachinaltären gefeiert. Die Notwendigkeit eines mobilen Kleininstrumentes zusätzlich zur seit 1991 eingeweihten großen Orgel im Friedrichsschiff wurde bereits ab Mitte der neunziger Jahre erkannt.

2008 konnten die Planungen wieder aufgenommen und zügig weiterverfolgt werden. Eine große Hilfe war dabei eine private Zuwendung, mit der die Hälfte der Baukosten gedeckt ist. Der Restbetrag wurde vom Domkapitel übernommen.

Detaillierte Informationen über die neue Orgel findet man auf den Seiten der WIENER DOMMUSIK.

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Quelle: KATHWEB.AT

Montag, 19. Oktober 2009

Kirchenmusik 2025?

Neues Brucknerbuch: Eine Kritik

Der Musikwissenschaftliche Verlag hat ein Buch herausgegeben unter dem Titel "Anton Bruckner als Linzer Dom- und Stadtpfarrorganist. Aspekte einer Berufung." Autorin ist Eisabeth Mayer.

Gestern veröffentlichte klassik.com eine lesenswerte Kritik, die Appetit auf dieses Buch macht, nachzulesen HIER.

Dommusik Paderborn

Die Dommusik Paderborn hat einen sehr aktiven Freundeskreis, der auch über eine sehenswerte Homepage verfügt: FREUNDESKREIS DOMMUSIK PADERBORN. Ein Besuch der Seite lohnt sich!

Sonntag, 18. Oktober 2009

Heino singt in der Kirche

Nachdem ich bei der GESTRIGEN LEKTÜRE auf der Onlineplattform "Der Westen" schon dachte, es könne kaum noch schlimmer kommen, fand ich gleich danach noch einen wunderschönen Artikel. Die Zukunft der Kirche singt russisch auf deutsch, wird auf einer Verdi(sic!)-Orgel und von einem Herrn Autschmann begleitet, mit "stimmigen Lichtsäulen" ausgeleuchtet und "will seinen Fans damit etwas beweisen".

Wenn das keine Motivation zum Kirchenmusikmachen ist, weiss ich es auch nicht...

Nach 40 Jahren: Forma Extraordinaria im Petersdom!

Eilmeldung: Kurien-Erzbischof Raymond Burke - neben Kardinal Cañizares übrigens gerade vom Papst zum Mitglied der Bischofskongregation ernannt - hat heute Morgen um 10 Uhr ein Pontifikalamt im tridentinischen Ritus im Petersdom gefeiert. Es ist nach über 40 Jahren das erste Mal an diesem Ort. Die "Reform der Reform" des Heiligen Vaters schreitet offenbar langsam aber sicher voran. Nähere Informationen werden andere Blogs wohl in den kommenden Stunden veröffentlichen.

1000 Besucher — Vielen Dank!


Noch nicht einmal einen Monat ist dieses Blog jetzt online, und schon ist die 1000-Besucher-Grenze überschritten. Im Durchschnitt besuchen mehr als 40 Leser diese Seite, und einige sind schon eifrige Kommentatoren geworden.

Ich hatte weder mit so viel Beachtung, noch mit so vielen positiven Kommentaren (auch per E-Mail) gerechnet. Für den vielfältigen Zuspruch bedanke ich mich an dieser Stelle recht herzlich. Es ist mir ein Ansporn für die Zukunft!

Umfrage zur Forma Extraordinaria in Italien

Martin hat gestern auf exsultet.net ein interessantes Umfrageergebnis zur Messe in der Außerordentlichen Form des Römischen Ritus (Missa Tridentina) veröffentlicht: LINK

Es wird deutlich, dass das Kirchenvolk in Italien das Wiedererstarken der Tradition wesentlich entspannter sieht, als etliche Katholiken in Deutschland. Ich kann es nicht belegen, aber ich vermute, dass das Ergebnis in Deutschland gar nicht so anders wäre, auch wenn diverse Initiativen, das ZdK und die Bischöfe uns das glauben machen wollen und Probleme und Differenzen dort wittern, wo eigentlich keine sind.

Noch eine Papst-Benedikt-Orgel

In Regensburg wurde vor einiger Zeit eine Papst-Benedikt-Orgel eingeweiht. Nun steht ein zweites Projekt dieser Art an, und zwar in Traunstein, wie man auf OVB-ONLINE lesen kann:
In der Primizkirche von Papst Benedikt XVI. dreht sich am morgigen Kirchweihsonntag alles um das Thema Orgel. Stadtpfarrer Sebastian Heindl und der Vorsitzende der Orgelfreunde, Wolfgang Berka, werden die Besucher des Gottesdienstes um 10.30 Uhr in der Stadtpfarrkirche St. Oswald über den aktuellen Stand der Planungen für das Papst-Benedikt-Orgelwerk informieren, das die Pfarrei mit Unterstützung der Bürger dem Heiligen Vater zum 60. Jahrestag seiner Primiz im Jahr 2011 zum Geschenk machen möchte.

"Einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur Realisierung des großen Traunsteiner Orgelprojekts haben wir bereits passiert", so Berka im Vorfeld des Orgelsonntags, der in dieser Form bereits zum zweiten Mal durchgeführt wird. Mit dem Bau einer Chororgel für den Altarraum von St. Oswald könne schon jetzt begonnen werden. Für diesen ersten Teil des Papst-Benedikt-Orgelwerks sei die Finanzierung gesichert, so Berka, die staatlichen und kirchlichen Behörden hätten die erforderlichen Genehmigungen erteilt. Den Auftrag zum Bau des Instruments werde die Pfarrei an die Orgelbauer-Familie Pirchner vergeben, einem traditionsreichen Handwerksbetrieb aus Tirol, der sich seit 1817 dem Bau von Kirchenorgeln verschrieben habe. "Die Schaffung einer Orgel für die Primizkirche des Papstes spornt die Familie Pirchner zu besonderem Eifer an", so Berka.

Die Orgelbauer geben die Zusicherung, dass die neue Orgel zum 60. Jubiläum der Primizianten von 1951, Joseph und Georg Ratzinger sowie Rupert Berger, am 8. Juli 2011 feierlich erklingen kann. Mit dieser Perspektive möchten Pfarrei und Orgelfreunde nun auch den zweiten Teil des Orgelwerkes angehen: die Restaurierung der Hauptorgel von 1856. Die Finanzierung soll ebenfalls bis zum Primizjubiläum 2011 gesichert sein, so dass Traunstein dem Heiligen Vater das gesamte Papst-Benedikt-Orgelwerk als Geschenk widmen kann. "Das Erreichen dieses Ziels bedeutet für Traunstein eine enorme Kraftanstrengung", so Berka.

Ich wünsche viel Erfolg bei der Durchführung dieses Orgelbauprojekts!