Donnerstag, 14. Januar 2010

Die "Academie de chant grégorien" in Belgien bietet auf ihrer Homepage zahlreiche Möglichkeiten, die Inhalte des Graduale zu durchsuchen: neben Titel des Gesangs und seiner Einordnung (Introitus, Graduale etc.) kann man dankenswerterweise auch nach der biblischen Grundlage des Stückes suchen. Sehr praktisch - aber leider nur auf französisch!

Hier die Homepage: GREGORIEN.INFO

Mittwoch, 13. Januar 2010

Ein Werkzeug, dass Gläubige zu Gott führen kann...


Wie in keinem anderen technischen Gebilde, ergänzt und vereinigt sich Musik und Physik, Architektur und Mathematik, Kunst und Wissenschaft so vollkommen wie in der Orgel.

Jede Pfeifenorgel ist ein Individuum und kein Produkt von der Stange, denn sie wird für den Raum, in dem sie erklingen soll, ganz neu geschaffen. Dazu gehört das Äußere – der Orgelprospekt – ebenso wie das Innenleben. Jede Pfeifenorgel ist eine eigene Schöpfung.

Große, kleine, schlanke und gewichtige Pfeifen tragen zur Klangvielfalt einer Orgel bei. Aus diesem Grund wird sie auch als Spiegelbild der Gemeinde gesehen, die ja ebenfalls aus den unterschiedlichsten Persönlichkeiten besteht.

Kein anderes Instrument ist traditionell in dem Maße mit unserer Liturgie verbunden und wird den darin geforderten Ansprüchen derart gerecht. Eine Orgel kann in eindrucksvoller Weise bekundet, was der Konzilstext meint, wenn er betont: "Die Pfeifenorgel soll in der lateinischen Kirche als traditionelles Musikinstrument in hohen Ehren gehalten werden; denn ihr Klang vermag den Glanz der kirchlichen Zeremonien wunderbar zu steigern und die Herzen mächtig zu Gott und zum Himmel emporzuheben".

Eine Orgel ist kein Prestigeobjekt, sondern nüchtern betrachtet das, was das Wort Orgel (griech. organon = Werkzeug) im ursprünglichen Sinn bedeutet: Ein Werkzeug – ein Werkzeug, mit dessen Hilfe „die andere Welt“ angedeutet werden kann, mit dem Gläubige zu Gott geführt werden können und das im wörtlichen Sinne „begeistert“. Immer da, wo unsere Worte ins Stocken geraten, wo unsere Gedanken sprachlos werden, wird sie zur Verkünderin des Unaussprechlichen. In diesem Sinn will die Orgel uns eine Helferin sein, den Glauben weiter in die Zukunft zu tragen.
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Quelle: Homepage des Amtes für Kirchenmusik, Diözese Rottenburg-Stuttgart

Dienstag, 12. Januar 2010

Tomas Luis de Victoria

Ein Leser machte mich freundlicherweise auf eine außergewöhnliche Seite zum Komponisten Victoria aufmerksam. Diese Homepage ist eine wahre Fundgrube von Material aller Art: HIER

Der Wikipedia-Artikel zum Komponisten HIER. Man kann sich nur wünschen, dass mehr solche Portale zu alten Meistern entstehen.

In jedem Fall ein Projekt mit Vorbildwirkung, dass hohe Maßstäbe legt!

Montag, 11. Januar 2010

Noch ein Psalm

Im Nachklang auf den gestrigen Psalm in hebräischer Sprache hier noch ein Beispiel:



Dieses Mal aus den Chanabel Psalms. Enjoy!

Sonntag, 10. Januar 2010

Psalm 121 auf Hebräisch

Manchmal findet man in den Tiefen des Internets neben unglaublich viel Schrott auch kleine Perlen. So diese junge Dame, die den 121. Psalm auf hebräisch einstudiert hat und hier singt:



Eine schöne Form der Verkündigung. Respekt!

Samstag, 9. Januar 2010

Linktipp

Erst vor kurzem habe ich bemerkt, dass es ein eigenes Blog zum Thema Choral gibt. In meiner Linkliste ist es schon. Hier der Direktlink für alle Interessierten:

Freitag, 8. Januar 2010

Der Caecilianismus im 19. Jahrhundert

HIER ein interessantes Referat über den Caecilianismus, gehalten an der Musikhochschule Luzern.

Donnerstag, 7. Januar 2010

Über den Gottesdienst

Die sonntägliche Versammlung zum Gottesdienst ist festlicher Höhepunkt der Woche, in der der Auferstandene unter uns weilt. Grund genug, ein Fest zu feiern. Feste haben schon immer fasziniert, dort will man dabeisein, mitwirken, sie heben den Menschen aus dem Alltag und sind Zeichen der Freude, die wir am Ende unserer Tage von Gott erhoffen. Feiern heißt aber auch, der Würde des Augenblicks Rechnung tragen.

Eine klare Stimme, ein schön gesungener mehrstimmiger Satz ist wohl die edelste Form, Würde und Feierlichkeit in den Gottesdienst zu bringen. Es müssen nicht immer große Werke sein. Ein sorgsam und liebevoll gestalteter Gottesdienst kann auch im kleineren Rahmen die stets gleiche Würde dieser Feier zum Ausdruck bringen. Auch wenn der Kirchenchor nicht vollständig zur Verfügung steht, soll dieser Chorband einen festlichen Sonntagsgottesdienst gestalten helfen.

Noch ein persönliches Wort: Am Anfang des Vaterunser steht, gleich nach der Anrufung, der Satz: "Geheiligt werde dein Name." Ich kann diese Wort nie ohne Betroffenheit aussprechen. Immer wieder frage ich mich vergebens, was ich dazu beitrage, dass sein Name geheiligt wird.
Allein schon die Stellung dieser Bitte am Anfang des Herren-Gebetes zeigt, wie wichtig Jesus dieses Anliegen ist.
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Quelle: Johann Paul Zehetbauer, Vorwort zum Chorbuch für den Sonntagsgottesdienst (1986)

Mittwoch, 6. Januar 2010

Choral zum Download

Für viele sicherlich schon ein Klassiker, für andere vielleicht noch nicht bekannt. Hier gibt es zahlreiche Choralaufnahmen als Download und als JPG-Datei zum Anschauen (leider nur Graduale Romanum):


Sicherlich für manchen ein brauchbares Hilfsmittel, obgleich die Aufnahmen Live-Mitschnitte aus den Gottesdiensten eines BRASILIANISCHEN BENEDIKTINERKLOSTERS sind, und daher professionellen Ansprüchen nicht genügen. Aber sie sind sicherlich ausreichend, um einen ersten Eindruck von einigen Gesängen zu gewinnen.

Dienstag, 5. Januar 2010

Messe im Grazer Dom

Im Dom zu Graz erklingen in der Sonntagsmesse morgen um 11:20 Uhr einige bemerkenswerte Werke:
  • T. L. da Vittoria: Missa O magnum mysterium
  • Francis Pulenc: Videntes stellam
  • M. Lauridsen: O magnum mysterium
  • E. Whiteacre: Lux aurumque
Für alle, die in der Nähe wohnen, lohnt sich sicherlich ein Besuch - natürlich nicht nur, aber auch, aus musikalischen Gründen. Ein schönes und anspruchsvolles Programm!

Montag, 4. Januar 2010

Rom: Neuer Chorleiter

Die Apostolischen Nebelkrähen bekommen einen neuen Chorleiter. Das Ereignis ist vorsichtig optimistisch zu bewerten, denn schlimmer als es ist, kann es gar nicht mehr werden. Ob es besser wird, bleibt abzuwarten:
Vatikan (kathnews). Die „Cappella Musicale Pontificia“ oder „Sixtinische Kapelle“ bekommt bald einen neuen Direktor. Wie der italienische Journalist Sandro Magister berichtete, sei die Personalie bereits beschlossene Sache. Auf den bisherigen Direktor Giuseppe Liberto werde der Salesianerpater Massimo Palombella folgen. Die Sixtinische Kapelle übernimmt bei den päpstlichen Liturgien im Vatikan traditionell die musikalische Gestaltung. Die Bezeichnung „Cappella“ stammt daher, dass der Gesang „a cappella“, also ohne Begleitung durch Musikinstrumente erfolgt.

Massimo Palombella wurde am 25. Dezember 1967 in Turin geboren. Neben dem Studium der Philosophie und Theologie beschäftigte er sich bereits intensiv mit der Kirchenmusik. Zum Priester geweiht wurde er am 7. September 1995. Zurzeit doziert Palombella in Rom Dogmatik an der Päpstlichen Universität der Salesianer sowie Musik an der Sapienza Universität. 1995 gründete er den „Coro Interuniversitario“ in Rom, in dem Studenten der verschiedenen römischen Universitäten mitwirken. Darüberhinaus ist er seit 1998 in der Schriftleitung der Zeitschrift „Armonia di Voci“ tätig.

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Quelle:
KATHNEWS.DE

Die Melancholie der Affekte


Musica in tempore bringt heute einen SCHÖNEN ARTIKEL über Pergolesi. Herzliche Empfehlung!

Der Antwortgesang im Gottesdienst

Das Wort Gottes erfordert eine Antwort, die sich im Allgemeinen im Gesang ausdrückt. In der Tat findet der Gesang sowohl im Gottesdienst der Synagoge als auch in der christlichen Liturgie besonders gern nach den Lesungen einen Platz.

Häufig wird hier das Wort des heiligen Augustinus zitiert: "Legenti respondentes cantavimus - Wir haben dem Lektor durch Gesang geantwortet". In Wirklichkeit handelt es sich hier um die Lesung eines Psalmes, auf den das Volk mit einem dem gleichen Psalm entnommenen Kehrvers antwortete, dass heißt also um eine responsoriale Psalmodie. Dass der auf die Epistel folgende Psalm als wahre Lesung glat, finden wir von den Vätern, besondern aber von Augustinus und Leo, bezeugt.

Dennoch steht einwandfrei fest, dass der Gesang in fast allen Liturgien traditionell auf die Lesung folgt, und zwar entweder als einfache Akklamation oder als Hymnus oder - am häufigsten - in psalmodischer Form: biblisches Canticum, responsorisch gesungener Psalm, Graduale, Responsorium, Responsorium breve oder bloßer Versikel.

In der römischen Liturgie wird dieser Grundsatz regelmäßig in der Messe und im Offizium beachtet.
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Quelle: Aimé Georges Martimort: Handbuch der Liturgiewissenschaft, Bd. II. S. 130-131

Sonntag, 3. Januar 2010

Schmanckerln zum Download

Die englische Plainsong and Medieval Music Society bietet auf ihrer Homepage einige echte Schmanckerln zum Download an:
Viel Freude damit!

Samstag, 2. Januar 2010

Bach in Paderborn

Die Paderborner Dommusik ehrt den großen Barockkomponisten Johann Sebastian Bach, dessen Geburtstag sich am 21. März zum 325. mal jährt, im nächsten Jahr mit einer ganz besonderen Veranstaltungsreihe. So wird Domorganist Gereon Krahforst dessen komplettes Orgelschaffen - rund 300 Choralbearbeitungen sowie zahlreiche "freie" Werke, Trisonaten und die "Kunst der Fuge" - im Hohen Dom zur Aufführung bringen. Die Matineen beginnen in der Regel jeden Samstag um 12 Uhr nach dem Angelus-Gebet.

Das erste der jeweils etwa halbstündigen Konzerte ist am Samstag 2. Januar, zu hören. Der Eintritt ist grundsätzlich frei. Die Martineen beginnen jeweils mit dem vom Domkapitular gesprochenen Mittagsgebet. Anschließend spielt Krahforst an der Orgel. Vorgesehen sind insgesamt 38 Matineen, in denen das komplette Bach-Werk interpretiert wird.

Freitag, 1. Januar 2010

Neues Blog

Am heutigen Tag kann Kirchenmusikdirektor Erich Weber, von 1991 bis 2001 Diözesanmusikdirektor des Bistums Regensburg, sein 40. (!) Dienstjubiläum an der Stadtpfarrkirche St. Cäcilia in Regensburg feiern.

Gerade erst hatte der "Novus Ordo Missae" Papst Pauls VI. begonnen, die jahrhundertealte liturgische Identität der lateinischen Kirche in ihren Grundfesten zu erschüttern, als Erich Weber seinen Kirchenmusikerdienst an jener Kirche antrat, die der nebenan gelegenen ältesten Kirchenmusikschule der Welt als Haus- und Übungskirche diente und auf deren Pfarrgebiet - nur wenige hundert Meter entfernt - sich mit dem Musikgymnasium der Regensburger Domspatzen eine der ältesten und renommiertesten noch bestehenden Kirchenmusikeinrichtungen der Welt befindet. [...]

Trotz seiner inzwischen 72 Lebensjahre versieht Erich Weber noch immer den größten Teil des Chorleiter- und Organistendienstes an St. Cäcilia, wenngleich ihm sein Sohn Fabian regelmäßig als "Aushilfe" zur Seite steht.
Mit diesem Glückwunsch - hier in Auszügen veröffentlicht - startete heute ein weiteres kirchenmusikalisches Blog: MUSICA IN TEMPORE, betrieben vom Inhaber des Tobias Weber Verlages in Hofkirchen. Willkommen in der Blogozese - und herzlichen Glückwunsch dem verdienten KMD Erich Weber auch hier auf "Caecilia"!

Ein frohes und gesegnetes neues Jahr allen Lesern!