Montag, 4. Januar 2010

Der Antwortgesang im Gottesdienst

Das Wort Gottes erfordert eine Antwort, die sich im Allgemeinen im Gesang ausdrückt. In der Tat findet der Gesang sowohl im Gottesdienst der Synagoge als auch in der christlichen Liturgie besonders gern nach den Lesungen einen Platz.

Häufig wird hier das Wort des heiligen Augustinus zitiert: "Legenti respondentes cantavimus - Wir haben dem Lektor durch Gesang geantwortet". In Wirklichkeit handelt es sich hier um die Lesung eines Psalmes, auf den das Volk mit einem dem gleichen Psalm entnommenen Kehrvers antwortete, dass heißt also um eine responsoriale Psalmodie. Dass der auf die Epistel folgende Psalm als wahre Lesung glat, finden wir von den Vätern, besondern aber von Augustinus und Leo, bezeugt.

Dennoch steht einwandfrei fest, dass der Gesang in fast allen Liturgien traditionell auf die Lesung folgt, und zwar entweder als einfache Akklamation oder als Hymnus oder - am häufigsten - in psalmodischer Form: biblisches Canticum, responsorisch gesungener Psalm, Graduale, Responsorium, Responsorium breve oder bloßer Versikel.

In der römischen Liturgie wird dieser Grundsatz regelmäßig in der Messe und im Offizium beachtet.
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Quelle: Aimé Georges Martimort: Handbuch der Liturgiewissenschaft, Bd. II. S. 130-131

1 Kommentar:

  1. Das ist nun doch etwas "mager" zu diesem Thema!
    Darf ich empfehlen, die Sendung hierüber bei Radio Horeb (www.horeb.org) am 22.3.2010 von 13-14 Uhr zu verfolgen?

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