Mittwoch, 13. Januar 2010

Ein Werkzeug, dass Gläubige zu Gott führen kann...


Wie in keinem anderen technischen Gebilde, ergänzt und vereinigt sich Musik und Physik, Architektur und Mathematik, Kunst und Wissenschaft so vollkommen wie in der Orgel.

Jede Pfeifenorgel ist ein Individuum und kein Produkt von der Stange, denn sie wird für den Raum, in dem sie erklingen soll, ganz neu geschaffen. Dazu gehört das Äußere – der Orgelprospekt – ebenso wie das Innenleben. Jede Pfeifenorgel ist eine eigene Schöpfung.

Große, kleine, schlanke und gewichtige Pfeifen tragen zur Klangvielfalt einer Orgel bei. Aus diesem Grund wird sie auch als Spiegelbild der Gemeinde gesehen, die ja ebenfalls aus den unterschiedlichsten Persönlichkeiten besteht.

Kein anderes Instrument ist traditionell in dem Maße mit unserer Liturgie verbunden und wird den darin geforderten Ansprüchen derart gerecht. Eine Orgel kann in eindrucksvoller Weise bekundet, was der Konzilstext meint, wenn er betont: "Die Pfeifenorgel soll in der lateinischen Kirche als traditionelles Musikinstrument in hohen Ehren gehalten werden; denn ihr Klang vermag den Glanz der kirchlichen Zeremonien wunderbar zu steigern und die Herzen mächtig zu Gott und zum Himmel emporzuheben".

Eine Orgel ist kein Prestigeobjekt, sondern nüchtern betrachtet das, was das Wort Orgel (griech. organon = Werkzeug) im ursprünglichen Sinn bedeutet: Ein Werkzeug – ein Werkzeug, mit dessen Hilfe „die andere Welt“ angedeutet werden kann, mit dem Gläubige zu Gott geführt werden können und das im wörtlichen Sinne „begeistert“. Immer da, wo unsere Worte ins Stocken geraten, wo unsere Gedanken sprachlos werden, wird sie zur Verkünderin des Unaussprechlichen. In diesem Sinn will die Orgel uns eine Helferin sein, den Glauben weiter in die Zukunft zu tragen.
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Quelle: Homepage des Amtes für Kirchenmusik, Diözese Rottenburg-Stuttgart

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