Freitag, 24. Dezember 2010
Donnerstag, 23. Dezember 2010
Mittwoch, 22. Dezember 2010
O rex gentium
Dienstag, 21. Dezember 2010
Montag, 20. Dezember 2010
Kirchenkrise? Kirchenkrise!

Hier nun einige Zitate, entnommen der Homepage des Münchner Kirchenradios, unkommentiert. Es gibt Dinge, die auch dann nicht besser werden, wenn man etwas dazu sagen würde...
Die 126 Mitglieder des Zukunftsforums im Erzbistum München und Freising haben Kardinal Reinhard Marx ihre Empfehlungen für eine zeitgemäße Seelsorge überreicht. Die Vorschläge wurden von zwölf Arbeitsgruppen erstellt. Sie reichen von einer ansprechenden Liturgie bis hin zur Sexualmoral, einer stärkeren Einbindung der Frauen in der Kirche oder einer besseren Ausbildung für Ehrenamtliche.oder
„Wir sind in der Welt angekommen und akzeptieren, was Menschen denken und von der Kirche erwarten“, sagte ein anderer Teilnehmer.oder
Der Erzbischof kündigte zugleich an, in der gesamten Diözese auf regionaler Ebene Gespräche führen zu wollen. "Was will der Herr in dieser Stunde von uns? Gesprächsforen sind ein erster Punkt."
O clavis David
Sonntag, 19. Dezember 2010
Samstag, 18. Dezember 2010
Wenn die Reformer plötzlich konservativ wirken

Wenn die KircheWie recht der Mann hat, sieht man, wenn man ein Zitat von Papst Benedikt XVI. danebenstellt:
so weiter macht wie bisher,
kommt sie an jenen Punkt,
an dem sie schon
vorgestern war.
[Die Kirche] ist aber auch in dem Sinne jung, daß ihr Glaube sozusagen aus dem frischen Quell Gottes selber kommt, von daher also, wo das wirklich Neue und Erneuernde da ist. Das ist nicht eine abgestandene Kost, die wir seit 2000 Jahren haben und die immer wieder aufgekocht wird, sondern Gott selbst ist der Quell aller Jugend und allen Lebens.Es ist tragisch, wenn die abgestandenen Parolen einer gestrigen Modernität heute plötzlich unmodern wirken. Ein beredtes Beispiel dafür, warum sich die Kirche vor der Anbiederung an den Zeitgeist hüten sollte, wie der Teufel vorm Weihwasser. Oder, wie es der Münchener Erzbischof Kardinal Reinhard Marx einmal formulierte:
Und wenn der Glaube eben eine Gabe ist, die von ihm her kommt sozusagen das frische Wasser, das uns immer wieder gegeben wird, mit dem wir dann leben können und das wir sozusagen als Kraft in die Wege der Welt einspeisen dürfen - dann ist eben Kirche eine verjüngende Kraft.
Es gibt einen Kirchenvater, der einmal die Kirche gesehen hat und dabei das Sonderbare sah, daß sie im Lauf der Jahre nicht älter, sondern immer jünger wird, weil sie immer mehr dem Herrn entgegengeht, das heißt immer mehr der Quelle entgegen, von der Jungsein, von der Neuheit, Erfrischung, die frische Kraft des Lebens kommt.
Wer den Zeitgeist heiratet, ist morgen schon Witwer.
Freitag, 17. Dezember 2010
Zu den O-Antiphonen...
Natürlich werden die O-Antiphonen auch auf diesem Blog in den nächsten Tagen in unterschiedlicher Weise gewürdigt. Übrigens jeden morgen um genau 9:00 Uhr.
Viel Freude damit!
Kardinal Bartolucci zur Kirchenmusik
Andererseits muss man objektiv die Leistungen des Chores der Sixtinischen Kapelle sehen, was durch Ohrenzeugen und Aufnahmen aus der damaligen Zeit zu belegen ist. Die Qualität der vatikanischen Musik ist nicht erst unter Johannes Paul II. unterirdisch, wahrhaft unterirdisch, geworden. Das Problem bestand offenkundig schon länger. Und ob ein Mann von 80 Jahren (als er 1997 in den Ruhestand geschickt wurde) rein physisch noch in der Lage war, den Chor gut zu leiten, möchte ich aus reicher Erfahrung mit den Leistungen einiger geschätzter, aber eben tragisch in die Jahre gekommener Kollegen doch etwas anzweifeln.
Manchmal braucht es eben einen mehr oder minder dezenten Hinweis, dass es doch an der Zeit wäre, aufzuhören - bevor es unüberhörbar wird, dass es einfach nicht mehr geht...
Meine subjektiven Gefühle Bartolucci gegenüber sind also recht ambivalent. Ich schätze seine Interviews und seine klaren Aussagen zur Kirchenmusik, insbesondere eben auch zum theologischen Unterbau der geistlichen Musik, die niemals Kunst um ihrer selbst Willen ist. Aber der gerade in Traditionalistenkreisen nachgerade euphorischen Lobhudelei seines Lebenswerkes kann ich mich doch nicht vorbehaltlos anschließen.
Dennoch mache ich keinen Hehl aus meiner Freude darüber, das unser Heiliger Vater Benedikt XVI. den altgedienten Chorleiter mit über 90 Jahren noch zum Kardinal kreiert hat. Der damalige Kardinal Joseph Ratzinger machte nach der Absetzung Bartoluccis kein Geheimnis daraus, dass er die Absetzung für falsch hielt.
Man kann diese Ernennung durchaus als klares Signal für die vom Papst gewünschte "Reform der Reform" auffassen, und als erneute deutliche Absage an den liturgischen Kurs des vergangenen Pontifikats, nachdem er schon den Zeremoniar seines verstorbenen Vorgängers, Erzbischof Piero Marini, auf eine vollkommen unbedeutende Kurienposition abgeschoben hat.
Möge die Restauration, oder besser: Renaissance, der katholischen Litugie mutig voranschreiten!
Doch nun zu einem BERICHT AUF ZENIT.ORG, der heute zum Auslöser dieses kleinen Artikels wurde. Ein lesenswertes Interview mit Kardinal Domenico Bartolucci, aus dem ich folgende Abschnitte hier zitieren möchte:
- Glauben Sie, dass Kirchenmusik wieder zu dem werden kann, was sie einmal war?
Kardinal Domenico Bartolucci: Das wird Zeit brauchen. Die Meister der alten Zeiten gibt es nicht mehr, weil es nicht mehr nötig ist, dass es sie gibt. Ich will es hoffen. Benedikt XVI hat eine Vorliebe für Gregorianik und Polyphonie und will die Verwendung der lateinischen Sprache wieder einführen. Er versteht, dass ohne das Latein das Repertoire der Vergangenheit dazu bestimmt wäre, im Archiv zu verschwinden. Es ist notwendig zu einer Liturgie zurückzukehren, die der Musik, dem Geschmack am Schönen und auch der wahren sakralen Kunst Raum gibt.
- Was denken Sie über das Singen der versammelten Gemeinde in den liturgischen Feiern?
Kardinal Domenico Bartolucci: Achtung, bitte keine Verallgemeinerung. Ich bin nicht gegen den Volksgesang, wie mir vorgeworfen wurde. Schon vor dem Konzil schrieb ich Volkslieder für die Liturgie in italienischer Sprache. Sie waren in den Pfarreien sehr verbreitet. Es gibt Kontexte, wo eine „Schola Cantorum" oder ein Chor nötig sind, um echte Kunst zu machen. Betrachten wir zum Beispiel das Repertoire des Gregorianischen Chorals oder das große polyphone Repertoire, der wahre Künstler verlangt, damit sie er so klingt, wie er sein soll. In diesen Fällen beteiligt sich das Volk in all seinen Rechten, im Aufnehmen und Hören, aber es sind die Sänger, die ihre Professionalität und Kompetenz in den Dienst der anderen stellen. Leider haben Viele in diesen Jahren der Entwicklung gedacht, dass Teilnahme heißt „irgendwas zu tun".
STILLOSIGKEIT ALS GESTALTUNGSPRINZIP? und
DARF DER CHOR DAS SANCTUS SINGEN?, hier vor allem unter Berücksichtigung der Gedanken zur "participatio actuosa".
Mittwoch, 15. Dezember 2010
Dienstag, 14. Dezember 2010
Interessante Vorträge in Basel

2. März 2011, 18 Uhr:
Neumen: die Entstehung der Musik aus ihrer visuellen Repräsentation
Referent: Michael Walter
6. April 2011, 18 Uhr:
Mathematik und Physik als Grundlagenwissenschaft für das Visualisieren von Musik in mittelalterlicher Sicht
Referent: Max Haas
27. April 2011, 18 Uhr:
The Visible an the Invisible: Temporality an its notational representation in Late Medieval Music
Referentin: Dorit Tanay
18. Mai 2011, 18 Uhr
Medieval Notes, musical, visual, verbal
Refentin: Mary Carruthers
Alle weiteren Angaben unter EIKONES.CH.
Bildquelle: THE RAMBLER
Montag, 13. Dezember 2010
Das neue Antiphonale Romanum - Ergänzung
Zu den Abweichungen des Antiphonale Romanum 2009 (AR) von der Liturgia Horarum 1985 (LH):
Erster Teil: Der Vierwochenpsalter
1. Vesper vom Sonntag der 1. Woche
1. Antiphon (zu Ps 140):
LH: Dirigatur Domine, oratio mea sicut incensum in conspectu tuo.
AR: Domine, clamavi ad te, exaudi me.
2. Antiphon (zu Ps 141):
LH: Tu es refugium meum, Domine, portio mea in terra viventium.
AR: Portio mea, Domine, sit in terra viventium.
2. Vesper vom Sonntag der 1. Woche
1. Antiphon (zu Ps 109):
LH: Virgam potentiæ suæ emittet Dominus ex Sion, et regnabit in æternum, alleluia.
AR: Virgam virtutis tuæ emittet Dominus ex Sion: dominare in medio inimicorum tuorum.
2. Antiphon (zu Ps 113 A):
LH: A facie Domini mota est terra, alleluia.
AR: Ex Ægypto eduxisti nos, Domine.
Canticum (vgl. Ap 19,1–2.5–7):
LH hat die Antiphon Regnavit Dominus Deus noster omnipotens, alleluia. Diese entfällt in AR. In LH ist der Aufbau der einzelnen Verse Alleluia – Versteil 1 – (Alleluia) – Versteil 2 – Alleluia (alleluia) mit der Angabe, dass die in Klammern stehenden Alleluia bei reiner Rezitation weggelassen werden können; in AR dagegen Versteil 1 – Alleluia – Versteil 2 – Alleluia, alleluia. In AR sind anders als in LH auch das Gloria Patri und das Sicut erat entsprechend aufgebaut.
1. Vesper vom Sonntag der 2. Woche
1. Antiphon (zu Ps 118 Nun):
LH: Lucerna pedibus meis verbum tuum, Domine, alleluia.
AR: Illumina oculos meos, Domine.
2. Antiphon (zu Ps 15):
LH: Adimplebis me lætitia cum vultu tuo, Domine, alleluia.
AR: Conserva me, Domine, quoniam in te speravi.
3. Antiphon (zu Phil 2,6–11):
LH: In nomine Iesu omne genu flectatur in cælo et in terra, alleluia.
AR: Dedit illi Dominus claritatem æternam, et nomine æterno hereditavit illum.
2. Vesper vom Sonntag der 2. Woche
1. Antiphon (zu Ps 109):
LH: Sacerdos in æternum Christus Dominus secundum ordinem Melchisedech, alleluia.
AR: Iuravit Dominus et non pænitebit eum: Tu es sacerdos in æternum.
2. Antiphon (zu Ps 113 B):
LH: Deus noster in cælo; omnia quæcumque voluit, fecit, alleluia.
AR: Nos qui vivimus, benedicimus Domino.
Canticum (vgl. Ap 19,1–2.5–7):
Die Antiphon Laudem dicite Deo, omnes servi eius, pusilli et magni, alleluia entfällt in AR. Für das Übrige siehe 1. Woche.
1. Vesper vom Sonntag der 3. Woche
1. Antiphon (zu Ps 112):
LH: A solis ortu usque ad occasum, laudabile nomen Domini.
AR: Sit nomen Domini benedictum in sæcula.
2. Vesper vom Sonntag der 3. Woche
1. Antiphon (zu Ps 109):
LH: Dixit Dominus Domino meo: Sede a dextris meis, alleluia.
AR: Dixit Dominus Domino meo: Sede a dextris meis.
2. Antiphon (zu Ps 110):
LH: Memoriam fecit mirabilium suorum miserator Dominus, alleluia.
AR: Fidelia omnia mandata eius, confirmata in sæculum sæculi.
Canticum:
Siehe 1. Woche.
1. Vesper vom Sonntag der 4. Woche
1. Antiphon (zu Ps 121):
LH: Rogate quae ad pacem sunt Ierusalem.
AR: Fiat pax in virtute tua.
2. Antiphon (zu Ps 129):
LH: A custodia matutina usque ad noctem, speravit anima mea in Domino.
AR: Sustinuit anima mea in verbo Domini, speravit anima mea alleluia.
3. Antiphon:
Siehe 2. Woche.
2. Vesper vom Sonntag der 4. Woche
1. Antiphon (zu Ps 109):
LH: In splendoribus sanctis, ante luciferum genui te, alleluia.
AR: Ex utero, ante luciferum genui te.
2. Antiphon (zu Ps 111):
LH: Beati qui esuriunt et sitiunt iustitiam, quoniam ipsi saturabuntur.
AR: In mandatis eius cupit nimis.
Canticum:
Siehe 2. Woche.
Im Gegensatz zu den Antiphonen gibt es bei den Hymnen und Responsorien keinerlei Abweichungen.
Zweiter Teil: Das Proprium de Tempore
2.1 Die Adventszeit
1. Vesper vom 1. Adventssonntag
3. Antiphon (zu Phil 2,6–11):
LH: Veniet Dominus in potestate magna, et videbit eum omnis caro.
AR: Veniet Dominus in potestate magna, et videbit omnis caro salutare Dei.
Magnificat-Antiphon:
LH hat für jedes Lesejahr eine eigene Antiphon. Die dort für das Jahr B vorgelegte Antiphon Ecce nomen Domini venit de longinquo, et claritas eius replet orbem terrarum steht in AR für alle Lesejahre.
2. Vesper vom 1. Adventssonntag
1. Antiphon (zu Ps 109):
LH: Iucundare, filia Sion, et exsulta satis, filia Ierusalem, alleluia.
AR: Iucundare, filia Sion, exsulta satis, filia Ierusalem, alleluia.
Canticum (vgl. Ap 19,1–2.5–7):
LH und AR haben dieselbe Antiphon. Zur Ausführung des Canticums siehe den ersten Teil (2. Vesper vom Sonntag der 1. Woche).
Magnificat-Antiphon:
Jahr B:
LH: Ne timeas, Maria, invenisti enim gratiam apud Dominum: ecce concipies et paries Filium, alleluia.
AR: Ne timeas, Maria, invenisti gratiam apud Dominum: ecce concipies et paries Filium, alleluia.
Jahr C:
LH: Beata es, Maria, quæ credidisti Domino, perficientur in te, quæ dicta sunt tibi a Domino, alleluia.
AR: Beata es, Maria, quæ credidisti: perficientur in te, quæ dicta sunt tibi a Domino, alleluia.
1. Vesper vom 2. Adventssonntag
Magnificat-Antiphon:
LH hat für jedes Lesejahr eine eigene Antiphon. Die dort für das Jahr C vorgelegte Antiphon Veni, Domine, visitare nos in pace, ut lætemur coram te corde perfecto steht in AR für alle Lesejahre.
2. Vesper vom 2. Adventssonntag
Canticum (vgl. Ap 19,1–2.5–7):
LH und AR haben dieselbe Antiphon. Zur Ausführung des Canticums siehe den ersten Teil (2. Vesper vom Sonntag der 1. Woche).
Magnificat-Antiphon:
Jahr A:
LH: Ego vos baptizo in aqua in pænitentiam, dixit Ioannes. Qui post me venturus est, fortior me est: ipse vos baptizabit in Spiritu Sancto et igni.
AR: Veniet fortior me post me, cuius non sum dignus solvere corrigiam calceamentorum eius.
Jahr B:
LH: Ioannes prædicabat dicens: Venit fortior me post me, cuius non sum dignus procumbens solvere corrigiam calceamentorum.
AR: wie in Jahr A
1. Vesper vom 3. Adventssonntag
2. Antiphon (zu Ps 115):
LH: Ego Dominus prope feci iustitiam meam; non elongabitur, et salus mea non morabitur.
AR: Exspectetur sicut pluvia eloquium Domini; et descendet super nos sicut ros Deus noster.
Magnificat-Antiphon:
LH hat für jedes Lesejahr eine eigene Antiphon. Die dort für das Jahr A vorgelegte Antiphon Ante me non est formatus Deus, et post me non erit: quia mihi curvabitur omne genu, et confitebitur omnis lingua steht in AR für alle Lesejahre.
2. Vesper vom 3. Adventssonntag
Canticum (vgl. Ap 19,1–2.5–7):
LH und AR haben dieselbe Antiphon. Zur Ausführung des Canticums siehe den ersten Teil (2. Vesper vom Sonntag der 1. Woche).
Magnificat-Antiphon:
Jahr A:
LH: Tu es qui venturus es, an alium exspectamus? Dicite Ioanni quæ vidistis: Ad lumen redeunt cæci, mortui resurgent, pauperes evangelizantur, alleluia.
AR: Ioannes autem, cum audisset in vinculis opera Christi, mittens duos de discipulis suis, ait illi: Tu es qui venturus es, an alium exspectamus?
Jahr B:
LH: Ego baptizo in aqua. Medius vestrum stat, quem vos non scitis, qui post me venturus est.
AR: Miserunt Iudæi sacerdotes et levitas ad Ioannem, ut interrogarent eum: Tu quis es? Et confessus est et non negavit; et confessus est: Quia non sum ego Christus.
Jahr C:
LH: Respondebit Ioannes dicens: Venit fortior me, cuius ventilabrum in manu eius ad purgandam aream suam et ad congregandum triticum in horreum suum.
AR: Gaudete in Domino semper: modestia vestra nota sit hominibus. Dominus prope est. Nihil solliciti sitis, sed in omni oratione petitiones vestræ innotescant apud Deum.
1. Vesper vom 4. Adventssonntag
keine Abweichungen
2. Vesper vom 4. Adventssonntag
1. Antiphon (zu Ps 109):
LH: Intuemini quam gloriosus sit iste, qui ingreditur ad salvandos populos.
AR: Intuemini quantum sit gloriosus iste, qui ingreditur ad salvandos populos.
Canticum (vgl. Ap 19,1–2.5–7):
LH hat die Antiphon Multiplicabitur eius imperium, et pacis non erit finis, alleluia. In AR entfällt das alleluia der Antiphon. Zur Ausführung des Canticums siehe den ersten Teil (2. Vesper vom Sonntag der 1. Woche).
Magnificat-Antiphonen für den 17.–23. Dezember (O-Antiphonen)
17. Dezember:
LH: O Sapientia, quæ ex ore Altissimi prodisti, attingens a fine usque ad finem, fortiter suaviterque disponens omnia: veni ad docendum nos viam prudentiæ.
AR: O Sapientia, quæ ex ore Altissimi prodisti, attingens a fine usque ad finem fortiter, suaviter disponensque omnia: veni ad docendum nos viam prudentiæ.
22. Dezember:
LH: O Rex gentium et desideratus earum, lapisque angularis, qui facis utraque unum: veni et salva hominem, quem de limo formasti.
AR: O Rex gentium et desideratus earum, lapisque angularis, qui facis utraque unum: veni, salva hominem, quem de limo formasti.
Pop-Nonnen, Nachtrag
Und das, obwohl die Gemeinschaft der Benediktinerinnen sich dem Medienzirkus vollkommen verweigert hat.
Wie ich schon sagte: man muss den Choral einfach mal für sich sprechen lassen. Und darauf vertrauen, dass er auch heute noch verstanden wird!
Aktuelles von Sinfonia Sacra
Sonntag, 12. Dezember 2010
Pop-Nonnen. Pop-Nonnen?

Mère Abbesse und ihre Schwestern leben nach den strengen Regeln des Heiligen Benedikt aus dem 6.Jahrhundert. Was sie essen, produzieren sie selbst. Was kaputt geht, reparieren sie mit eigener Hand. Es gibt in der Gemeinschaft eine Mechanikerin, eine Elektrikerin, eine Zahnarztassistentin. Sie arbeiten in ihren Obstgärten, Weinstöcken und Lavendelfeldern. Sie kochen Konfitüre, sie schneidern Messgewänder aus selbst gewobener Seide. Und sie beten und singen zu Ehren Gottes – sechsmal am Tag, einmal in der Nacht. Nun sind sie auserwählt worden – von einer Plattenfirma, die eine Erfolgsgeschichte weiterschreiben will.Ich gestehe: zu etlichen der hier genannten Tätigkeiten wäre ich nicht in der Lage. Und ich lebe nicht "weltentrückt" unter Benediktinern. Aber darum soll es hier auch nicht gehen.
Der Artikel bringt in einem Nebensatz eine Kritik, die ich durchaus bedenkenswert finde, wenn auch aus vielleicht anderen Gründen:
Ihr [der Schwestern, Anm.] Album «Voices – Chant from Avignon» versammelt 20 gregorianische Choräle, dazu die Klänge der Klosterglocken von Le Barroux. Keine Instrumente sind da zu hören, und auch kein päpstlicher Plüsch-Klangteppich, bloss die puren Engelsstimmen der Nonnen. Ob die Rechnung aufgeht?Ich will nun auf die an sich lobenswerte CD von Heiligenkreuz hier nicht weiter eingehen. Ebenso wenig, wie auf die in meinen Augen teilweise grenzwertige Vermarktung derselben durch das Stift und seine Mönche. Immerhin hat Heiligenkreuz guten Zulauf, und auf ein blühendes Kloster in breiter Öffentlichkeit aufmerksam zu machen, heiligt zu diesem Zweck vielleicht Mittel, die man sonst besser nicht verwendete. Meiner Ansicht nach, wohlgemerkt. Aber es gibt eben Ausnahmen, die die Regeln bestätigen.
Die Crux ist offensichtlich: Wie vermarktet man eine Ordensgemeinschaft, die der schnöden Welt entsagt hat und von medialem Brimborium nichts wissen will? Natürlich, man kann das Album als Tranquilizer für stress- und lärmgeplagte Zeitgenossen preisen, wie es die Plattenfirma tut, als Gregorianik zum Chillen sozusagen, gewonnen aus einer «geheimen Welt voller Frieden und Ruhe». Und natürlich kann man den Nonnen auch eine Kamera durch die Gitterstäbe reichen, so wie es die Plattenfirma getan hat, in der Absicht, einen weiteren Youtube-Hit zu laden.
Vom PR-Potenzial der Zisterzienser mit ihrem umtriebigen Pater Karl, der für Boulevardhefte posierte und Gottschalks «Wetten, dass?» beehrte, sind die Nonnen aus Le Barroux aber weit entfernt.
Doch ist es wirklich so schlimm, dass die französischen Nonnen eine CD besingen, und sich dann der kommerziellen Vermarktung mit benediktinischer Gelassenheit verweigern? Wohl kaum.
Ich meine, es gibt Grund zu danken:
Erstens für diese erneute Gelegenheit zur Ausbreitung des Gregorianischen Chorals. Für das Aufschließen neuer Interessenkreise. Dafür, auch die heilige Mutter Kirche einmal nachdrücklich daran zu erinnern, dass es Gregorianischen Choral noch gibt (ja, hier hat der Autor dieser Zeilen einen kräftigen Wink mit dem Zaunpfahl eingebaut. Das nur als Hinweis für jene, die ihn trotzdem übersehen haben sollten...).
Zum anderen den Mönchen von Heiligenkreuz, die gezeigt haben, dass man ein solches Projekt durchaus auch als kontemplatives Kloster weltoffen und kreativ begleiten kann.
Aber auch den französischen Benediktinerinnen, die zeigen, dass man es nicht so machen muss. Dass sie ihren eigenen Weg weitergehen. Und dass sie dem Gregorianischen Choral seine von der Liturgie her zugedachte Aussage zugestehen und auch zutrauen: einfach für sich selbst zu sprechen. Ohne Beiwerk. Ohne Begleitung. Oder mediale Vermarktung.
Nacktes, reines Wort. Wort Gottes. In Klang gehüllt. Danke auch dafür, selbst wenn es kommerziell nicht so erfolgreich sein sollte...
Bildquelle: Universal
Freitag, 10. Dezember 2010
1100 Jahre Musikgeschichte

Insbesondere für die Erforschung des gregorianischen Chorals ist die Stiftsbibliothek eine gute Adresse. Noch heute, über zwei Jahrhunderte nach der Aufhebung des Benediktinerklosters St. Gallen, wird die Tradition der Gregorianik am Dom gepflegt.
Quelle: KIRCHE-HEUTE.CH
Dienstag, 20. April 2010
Das neue Antiphonale Romanum

Mir liegt der Band nun vor. Ich will mal kurz das Ergebnis einer ersten Sichtung beschreiben, ohne den Anspruch zu erheben, eine kompetente Beurteilung vornehmen zu können.
Das Format (14 x 21 cm) entspricht dem des Graduale Romanum, der Einband ist fest und aus rotem Kunstleder, der Seitenumfang beträgt 786. Mit ca. 3 cm ist der Band nicht übermäßig dick. Er enthält zwei Lesebändchen (rot und gelb), was gerade ausreicht, wenn man die gleich bleibenden Texte auswendig kennt; ein oder zwei Bändchen mehr wären aber besser.
Der Titel lautet
ANTIPHONALE ROMANUM
IN CANTU GREGORIANO
AD EXEMPLAR ORDINIS CANTUS OFFICII DISPOSITUM
II
AD VESPERAS IN DOMINICIS ET FESTIS
Vorangestellt ist dem Werk ein Dekret der Gottesdienstkongregation, in dem enthaltene Änderungen gegenüber dem Ordo cantus Officii von 1983 approbiert werden.
Der Druck ist zweifarbig (rot und schwarz), wobei die eigentlichen Rubriken in schwarzer Kursivschrift dargestellt werden. Die verwendete Kursivschrift wirkt teilweise etwas unruhig und ist anscheinend nicht optimal zugerichtet/gekernt.
Enthalten ist alles, was für die (1. und 2.) Vesper der Sonntage sowie der Hochfeste und Feste des Generalkalenders benötigt wird. Ebenso sind der Gründonnerstag, der Karfreitag und der Ostermontag enthalten. Für Kirchweih- und Apostelfeste finden sich Communia. Für gewisse Eigenhochfeste wie Patronatsfeste ist der Band also nicht ausreichend.
Der Inhalt beginnt mit dem Proprium de Tempore mit einem Umfang von 445 Seiten.
Für die Sonn- und Feiertage des Weihnachts- und des Osterfestkreises finden sich dort der Hymnus (stets mit allen Strophen ausnotiert; wo ein Hymnus an mehreren Tagen vorkommt, wird mit Verweisen gearbeitet), die Antiphonen mit Angabe der zu Grunde liegenden Bibelstelle und des Psalmtons (Endung nach der Antiphon ausnotiert: E u o u a e), die vollständigen Psalmtexte, wobei die musikalischen Akzente typografisch hervorgehoben werden, die Kurzlesung, das Responsorium (hier wird ebenfalls mit Verweisen gearbeitet), die Magnificat-Antiphon, die Fürbitten und die Oration.
Für die Zeit im Jahreskreis sind, nach Lesejahren geordnet, die Magnificat-Antiphonen der einzelnen Sonntage angegeben, dahinter die Orationen der einzelnen Sonntage.
Dann folgen die Hochfeste des Herrn, die in die Zeit im Jahreskreis fallen.
Das Ordinarium umfasst 48 Seiten. Es enthält für den 4-Wochen-Zyklus Hymnus, Antiphonen, Psalmen, Kurzlesung, Responsorium und Fürbitten.
Das Proprium de Sanctis besteht aus 197 Seiten. Beim Weihetag der Lateranbasilika wird nur eine Magnificat-Antiphon für die 2. Vesper und eine Oration angegeben und auf das Commune verwiesen. Bei den Apostelfesten wird teilweise auf das Commune verwiesen, ansonsten haben alle enthaltenen Feste Eigentexte. Dazu gehören auch die Feste der Patrone Europas (hll. Cyrill und Methodius, hl. Katharina von Siena, hl. Benedikt, hl. Birgitta, hl. Theresia Benedicta vom Kreuz). Für Allerseelen ist eine Oration angegeben, für den Rest wird auf das Officium defunctorum verwiesen. Merkwürdigerweise ist auch der freiwillige Gedenktag des hl. Josef des Arbeiters am 1. Mai enthalten.
Die Communia (34 Seiten) beschränken sich auf das Commune dedicationis ecclesiæ und das Commune Apostolorum.
Es folgen das Officium defunctorum (10 Seiten) und die Toni communes (29 Seiten). Letztere enthalten die Eröffnungsformel (»Deus, in adiutorium ...«), und zwar mit zwei verschiedenen Melodien (eine für Sonntage und Feste und eine für Hochfeste); die verschiedenen Psalmtöne; ausnotierte erste Vershälften des Magnificat in verschiedenen Psalmtönen (bemerkenswerterweise wird hier anders als in der Liturgia Horarum die Vulgata- und nicht die Nova-Vulgata-Fassung verwandt); »Regulæ concordantium melodiæ cum textu«, für mich als musikalischen Laien sehr lehrreich; einen Ton für den Lesungsgesang (in den Lesungen selbst fehlen allerdings Zeichen, die darauf hinweisen, an welcher Stelle die melodischen Wendungen zu machen sind); einen Ton für das Responsorium breve (wobei mir nicht klar ist, ob das nur als Beispiel für die genaue Versabfolge oder als Alternative für die an Ort und Stelle ausnotierten komplizierteren Melodien zu verstehen ist); jeweils einen Ton für die Fürbitten, das Vater unser, die Oration, die Entlassung (durch einen Kleriker, einen Bischof, einen Laien); 7 nach Anlässen verschiedene Töne des Benedicamus Domino, das fakultativ verwendet werden kann.
Ein Anhang enthält mehrfach das Magnificat mit typografischen Hervorhebungen für den Gesang in verschiedenen Psalmtönen, einmal das Magnificat nach der Nova Vulgata (ohne typografische Hervorhebungen; hier offenbaren sich in der Überschrift Schwierigkeiten mit der lateinischen Grammatik: »secundum Nova Vulgata Bibliorum Sacrorum Editio«), die Hymnen Pange lingua gloriosi und Vexilla regis »secundum veterem Editionem Vaticanam« (entspricht beim Pange lingua GL 543) und schließlich die nach Textgattungen geordneten Indices.
Die Cantica Phil 2,6–11 (1. Sonntagsvesper), Col 1,12–20, Eph 1,3–10, 1 Petr 2,21–24 Ap 4,11; 5,9.10.12, Ap 11,17–18; 12,10b–12a und Ap 15,3–4 werden nach Art eines Psalms gesungen, ebenso 1 Tim 3,16 (wobei hier die zweite Hälfte der Antiphon nach jedem Vers wiederholt wird; in der Liturgia Horarum ist die Antiphon eine andere), das Canticum Ap 19,1–2.5–7 (2. Sonntagsvesper) ist vollständig ausnotiert, wobei die Verse auf eine einfache psalmtonähnliche Melodie gesungen werden.
Einen systematischen Vergleich mit der Liturgia Horarum habe ich noch nicht vorgenommen, es scheint aber durchaus einige Abweichungen zu geben.
Diese Rezension erschien zurerst in DIESEM FORUM, und wurde hier mit freundlicher Genehmigung des Autors veröffentlicht.
Eine empfehlenswerte Bezugsquelle für den deutschsprachigen Raum ist der HARTKER-VERSAND.
Montag, 19. April 2010
Danke, Benedikt XVI.

Möge der Herr uns, seiner Kirche, die Gnade gewähren, diesem Papst noch viele Jahre zu schenken!
Sonntag, 18. April 2010
Schönes Video, schöne Veranstaltung...
Natürlich sind die im Internet vermittelten Eindrücke immer nur Einzelveranstaltung, die keinesfalls Rückschlüsse auf die Situation in der Fläche zulassen. Aber bemerkenswert sind die Veranstaltungen der Church Music Association of America (CMAA) in jedem Fall.
Erfreulich, dass man durch so schöne Videos auch die Internetöffentlichkeit daran teilhaben lässt!
Enjoy!
Samstag, 17. April 2010
Vom Choral zum Priestertum

Aus brahmanischem Haus stammend faszinierte den jungen Hindu [Gaurav Shroff, Anm.] die Schönheit der Kirchenmusik, mit der er an der St. Xavier Schule in Mumbai in Berührung kam. Am 15. August, dem Fest Maria Himmelfahrt, an dem in Indien auch der Unabhängigkeit des Landes gedacht wird, verspürte er während der Heiligen Messe, der er beiwohnte „die Gewißheit der Nähe Gottes. Der Gregorianische Choral erhob meinen Geist und ließ in mir ein Staunen über die Herrlichkeit des Heiligen entstehen“. Es sei dann eine ganz logische Folge gewesen, daß ihn die ästhetische Schönheit zu jener der eucharistischen Schönheit führte, erzählt Gaurav.So begann der 18-Jährige aus der oberen Kaste, der klassische Musik studierte, das private Studium der Kirchengeschichte, zunächst vor allem „um zu verstehen“, was die großen Musiker und Komponisten zu ihren „großartigen Werken zur Ehre Gottes inspiriert“ hatte und was sie bewog, „ihre Kunst in den Dienst der Liturgie zu stellen“.
Auf dieser Suche fand der junge Mann dann seine wahre Berufung. Im Jahr 2006 wurde er Novize im Paulistenorden, einer amerikanischen Gemeinschaft. Derzeit lebt er im Priesterseminar der Diözese Atlanta, und wird - "so Gott will" - 2013 die Priesterweihe empfangen.
In der Tat hat sich die Begegnung mit dem Gregorianischen Choral immer wieder als reiches Feld der Berufung gezeigt: ich kenne viele Priester, aber auch Ordensleute und Kirchenmusiker, die durch den Kontakt mit dem Choral zu ihrem Beruf gefunden haben.
Mein früherer Gregorianikdozent, der aus dem Münsterland kam, erinnerte sich gerne an die Messen seiner Kindertage zurück, bei denen ein Benediktinerpater im Altarraum "mit weit ausladenden Bewegungen und wehendem Habit" die Gemeinde beim Choralgesang leitete.
Als ich selber mit 15 Jahren zum ersten Mal in meiner Heimatgemeinde den Orgeldienst übernahm, hatte ich noch die Freude, die Werktagsmessen mit zwei pensionierten Geistlichen zu erleben: der eine Priester meiner Heimatdiözese, und trotz seiner mehr als neunzig Lebensjahre von bemerkenswerter Agilität, der andere ein nach dem Krieg vertriebener Priester der Diözese Ermland, der es sich auch an Werktagen nicht nehmen lies, wortgewaltig und glaubenstreu zu predigen. Beiden war es noch selbstverständlich, dass ein Priester jeden Tag die Messe feierte. Beide wünschten regelmäßig ein gregorianisches Ordinarium. Ich begleitete also, so gut ich damals konnte, an der Orgel, während der jeweilige Zelebrant stimmgewaltig die Gesänge anstimmte.
Nie wieder habe ich so intensive und "dichte" Werktagsmessen erlebt. Es schmerzt mich, heute zu sehen, wie immer mehr Werktagsmessen abgeschafft werden (trotz ausreichender Anzahl von Priestern vor Ort), die wenigen Gläubigen sich beim Wortgottesdienst im Stuhlkreis um den Altar setzen müssen, sich dort sichtlich unwohl fühlen - und sich mehr schlecht als recht durch "Neue Geistliche Lieder" winseln. Der Gottesdienstbesuch nimmt stetig ab, eine Feierstimmung kommt nicht mehr auf, statt auf Gottesdienst wird auf Gruppenerfahrung gebaut.
Selbst ein Freund, der nicht kirchlich sozialisiert ist, bekundete mir gegenüber neulich sein Erstaunen über "diesen Firlefanz". Warum, so fragte er, vertraut eure Kirche nicht auf das, was sie immer getan hat? Ich musste peinlich berührt zugeben, dass das eine der wenigen Fragen ist, auf die ich keine Antwort kenne. Und dass es einer der wenigen Punkte ist, an dem ich unsere Kirche selbst nicht verstehe.
Der Zusammenbruch des gottesdienstlichen Lebens ist nicht mehr zu übersehen. Die große Kirchenmusik begeistert zahlreiches Publikum im Konzert, während man sich Sonntagsmorgens mit Blockflötengruppen und Jugendbands malträtieren lassen muss, die auf einem Niveau spielen, bei denen sie als Schülerband andernorts gnadenlos ausgebuht würden.
Die Gläubigen ziehen sich resigniert zurück und flüchten in die Messen in der weiteren Umgebung.
Dennoch werden die Verantwortlichen nicht müde, vom "neuen Frühling" zu schwärmen, den der "Geist des Konzils" gebracht hat...
Dass in diesem Umfeld keine Berufungserfahrung mehr möglich ist, merkt offenbar niemand. Da hilft auch alles Gebet um Priesterberufungen nicht. Wo wir den Acker nicht bereiten, kann der Herr nicht säen.
Mittwoch, 31. März 2010
Annuntio vobis gaudium magnum!
Donnerstag, 25. März 2010
Oosterhuis-Lieder verboten

Oosterhuis war Jesuit, katholischer Priester und Studentenpfarrer in Amsterdam. Sein umfangreiches dichterisches Werk und seine Beiträge zur Erneuerung von Liturgie und Gemeindegesang fanden seit 1967 auch in deutschen Übersetzungen weite Verbreitung. Seit 1969 wandte er sich der reformierten Kirche zu, weshalb die Verwendung seiner Lieder in der katholischen Kirche der Niederlande nicht unumstritten ist.
Oosterhuis spielte in den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts eine wichtige Rolle in der Entfaltung der „freien Liturgie“-Praxis, die mitunter Bibellesungen durch in liturgischen Arbeitsgruppen erarbeitete Deutungsgeschichten ersetzte, und wo die Eucharistiefeier nicht mehr als Sakrament verstanden wurde. In der Formulierung von Gebetstexten wurden ganz neue Zugänge gewagt, so z. B. in Oosterhuis′ eucharistischem Gebet für Agnostiker: „Herr, wenn Du existierst, so komme dann in unsere Mitte“ (niederl.: „Heer, als U bestaat, kom dan onder ons“).Oosterhuis scheint mir, nach den sehr gelungenen Werken seiner Frühzeit, ein geradezu lehrbuchmäßiger Fall der nachkonziliaren Glaubensentleerung zu sein. Daher ist sein Werk keinesfalls zu verdammen, aber doch mit Vorsicht zu genießen. Ich würde mir wünschen, dass diese Vorsicht auch an Orten einzieht, die - mit bischöflichem Einverständnis - immer noch sehr unkritisch auch mit den bedenklichen Werken Oosterhuis' umgehen, wie die KLEINE KIRCHE in Osnabrück.
Sonntag, 7. März 2010
Ein hervorragender Kommentar...
Grundsätzlich halte ich jeden einzelnen Fall für schlimm. Aber es sei auf ein paar grundlegende Merkwürdigkeiten in der aktuellen Berichterstattung hingewiesen.
1. Schuld ist (natürlich) der Zölibat, der umgehend aufzuheben wäre.
Ich halte es für nachgerade sträflich leichtsinnig, die derzeitige Diskussion wieder einmal den Ewiggestrigen wie Hans Küng und Konsorten zu überlassen. Der Zölibat trägt erwiesenermaßen nicht Schuld an Pädophilie. Es ist ein schwerer Irrtum, zu glauben, mit der Aufhebung des Zölibats schaffe man gewissermaßen die Pädophilie aus der Welt. Zumal die jetzt betroffenen Klöster ohnehin von einer Zölibatsaufhebung nichts hätten...
2. Was ist Mißbrauch?
Derzeit wird zu Ungunsten der Kirche alles zusammengerührt: vom leichten Ziehen am Ohr bis zu schweren sexuellen Übergriffen. Das ist zunächst einmal unredlich und wird den Opfern nicht gerecht. Ferner ist es vermessen, die Kirche von gestern und vorgestern (warum werden auf einmal sämtliche Fälle aus den 50er Jahren wieder aufgerollt? Siehe den verjährten, straf- und kirchenrechtlichen erledigten Fall der Regensburger Domspatzen) an den Maßstäben von heute zu messen.
Sexueller Mißbrauch ist nicht zu rechtfertigen und zu entschuldigen. Die Prügelstrafe war aber z. B. bis vor nicht einmal zwei Jahrzehnten in vielen Einrichtungen - auch den weltlichen oder anderen privaten - pädagogischer Standard. Glücklicherweise haben sich die pädagogischen Erkenntnisse seitdem verändert. Man darf jetzt aber nicht so tun, als ob es sich hierbei ausschließlich um eine kirchliche Spezialität gehandelt habe.
3. Mißbrauch findet meistens in der eigenen Familie statt.
Seien wir vorsichtig, wenn jetzt wieder nach einer (vemeintlich sicheren) Verstaatlichung des Privatschul- und Erziehungswesen gerufen wird. Seine wir kritisch, wenn jetzt die notorischen Quengler ihre Standardlösungen aus den 60er Jahren wieder auf die Titelseiten bringen (siehe Hans Küng).
Es ist unbedingt notwendig, die Fälle ernst zu nehmen und über Konsequenzen zu diskutieren. Wer sich versündigt hat, muss mit Konsequenzen rechnen und darf nicht einfach in die Nachbarpfarrei versetzt werden. Doch wenn die ewigen hauptberuflichen Kirchenkritiker nun ihre Privatkonzeptchen auf den Rücken der Opfer durchsetzen wollen, ist dieses ebenfalls Mißbrauch.
Ein sehr verabscheuungswürdiger obendrein!
Donnerstag, 4. März 2010
Viva Vivaldi!
Mittwoch, 3. März 2010
Entschuldigung
Die Aufzählung der LINKS zu den Manuskripten gestern ist fehlerhaft. Das liegt zum einen an der fehlerhaften Verlinkung, die ich aus der mir zugestellten Mail übernommen habe.
Zum anderen sind erstaunlicherweise die Originallinks auch nicht mehr erreichbar.
Ich bitte um Entschuldigung und etwas Geduld. Die Korrektur erfolgt, sobald die Dokumente wiedergefunden sind...
Vielen Dank an die Leser, die mich auf die Fehler aufmerksam gemacht haben!
Dienstag, 2. März 2010
Noch mehr Manuskripte...
AUFGRUND TECHNISCHER SCHWIERIGKEITEN SIND DIE HIER VERLINKTEN DOKUMENTE VORÜBERGEHEND NICHT ERREICHBAR. DER FEHLER WIRD SO SCHNELL WIE MÖGLICH BEHOBEN.
Ich darf erfreut melden, dass es weitere schöne Manuskripte nun online zu bestaunen gibt. Hier eine Auflistung:
- Alle Manuskripte der Bibliothèque Municipale Châlons-sur-Champagne: LINK [zuerst "Collections numerisées", dann "Recherche avancée", dann "Cote"]
Ms 15 (16)
XV - Processionnal à antiennes. St-Pierre-aux-Monts de Châlons, abbaye de la Congrégation de St-Vanne et Hydulphe ▪ RISM B XIV,2, p. 46-47.
Ms 16 (17)
XVIex - Processionnal à antiennes. St-Pierre-aux-Monts de Châlons, abbaye de la Congrégation de St-Vanne et Hydulphe ▪ RISM B XIV,2, p. 47.
Ms 18 (20)
XVII - Processionnal à antiennes. St-Pierre-aux-Monts de Châlons, abbaye de la Congrégation de St-Vanne et Hydulphe ▪ RISM B XIV,2, p. 48.
Ms 20 (22)
XV/XVI - Processionnal augustin. Toussaint-en-l’Ille (Augustins) ▪ RISM B XIV,2, p. 48-49.
Ms 30 (32)
XVI - Antiphonaire. St-Pierre-aux-Monts de Châlons, abbaye de la Congrégation de St-Vanne et Hydulphe ▪ RISM B XIV,2, p. 50.
Ms 45
XIII/2 - Pontifical de Châlons-sur-Marne ▪ Leroquais, Pontificaux, 1937, I, n° 41. 174 (Gar. 9711) XV - Office des Morts (usage dominicain).
Ms 940
vers 1500 - Graduel à l'usage des Dominicains de Châlons? ▪ Cf. notice de Maxence Hermant in : Fr. Avril et al., Très riches heures de Champagne. L'enluminure en Champagne à la fin du Moyen Age (Paris, 2007), p. 104-105.
In der Bibliothèque Nationale de France funktionieren nun endlich Zoom und Suche. Folgende Dokumente (Gallica) sind jetzt online:
Ms Latin 865 A
Missel
Ms Latin 1112
XIII Missel de Paris
http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/btv1b6000450z.r=latin.langFR
Ms Latin 1240
Tropaire-Prosaire à l’usage de St Mariale de Limoges
http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/btv1b6000528g.r=latin.langFR
Ms Latin 9565
IX st Grégoire ; f. de garde « Gloriosi premium » ; 180v « Pater noster... »
http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/btv1b6000431m.r=latin.langFR
Ms Latin 11755
XIIIin Vies de saints et offices notés
http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/btv1b6000456f.r=latin.langFR
Ms Latin 12044
Antiphonaire du XIIème de St Maur des Fossés, cursus monastique (clunisien), pars hiemalis.
http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/btv1b6000531z.r=latin.langFR
Ms Latin 17296
Antiphonaire du XIIème de St Denis, cursus monastique
http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/btv1b6000532c.r=latin.langFR
Nouv. acq. lat. 3183
XIII Siècle, Pontifical à l’usage de Lisieux
http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/btv1b6000440k.r=nal.langFR
Nouv. acq. lat. 3241
XIII Siècle, Bréviaire à l'usage de l'abbaye Saint-Pierre de Montier-la-Celle
http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/btv1b6000034g.r=nal.langFR
Français 22543
Chansonnier provençal
http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/btv1b60004306.r=fran%C3%A7ais.langFR
- Gerade erreicht mich eine weitere Mail mit noch mehr Informationen, die ich ebenfalls einfach unkommentiert zur Kenntnis weitergebe - man kommt kaum noch nach, was aber ein durchaus erfreuliches Zeichen ist!
- España
Universitat de València, Biblioteques i arxius
http://biblioteca.uv.es/valenciano/bibliotecas/de_campus/b_historica/historica8m.php
- Johannes Tinctoris: Ricopilacion de Tratados de Musica
http://biblioteca.uv.es/flashes/08.swf
- France
Le Havre, Bibliothèque municipale Armand Salacrou
- Ms 32 (A. 34)
XI ▪ Chronicon majus Fontenellensium : 18r-20r Office de saint Wandrille ; 60r-61v Office de saint Ansbert ; 71r-72v Office de saint Wulfran ; 134v Hymne «Virgo dei genitrix mundique potens reparatrix »135v Verset du répons Christus Deus noster* (en neume) et prosule Deus paterne vis (en notation alphabétique selon le système A-P) (éd. Delaporte); prov. Abbaye de Saint-Wandrille, n° 1 ▪ CGM p. 332-335.- Y. Delaporte, « Un tropo inedito del responsorio Felix namque es », Rassegna gregoriana, 12 (1913), c. 225-234.- A. C. Santosuosso, Letter Notation in the Middle Ages (Ottawa, 1989), p. 93, 102, 108, 187, 236.- O. Diard, « Histoire et chant liturgique en Normandie au XIe siècle : les offices propres particuliers des diocèses d’Évreux et de Rouen », Annales de Normandie, 53/3 (2003), p. 195-223, part. p. 200 n. 24.
http://www.ville-lehavre.fr/Fontenelle/fonds.html
Saint-Mihiel, Bibliothèque municipale
- Ms Z 73
XV/1 (décoré à Paris, vers 1460) ▪ Graduel à l’usage de l’abbaye de Saint-Mihiel
(1-8) 9-136r Temporal ; 138r-199r Sanctoral ; 199r-213v Kyriale ; 214r-272v Séquentiaire (incomplet à la fin) ▪ CGM, p. 538-539.- CMN 2.
http://archives.meuse.fr/?id=viewer&doc=accounts%2Fmnesys_ad55%2Fdatas%2Fir%2FManuscrits%20anciens%2FFRAD055000002.xml&page_ref=126&lot_num=1&img_num=1&index_in_visu=
Verdun, Bibliothèque municipale
http://www1.arkhenum.fr/_demo/dr_lorraine_ms/
- Ms 98
XIIIex/XIV (vers 1302 ; avant 1316) ▪ Missel de Renaud de Bar (été)
2r-140v Temporal ; 140-157r Épîtres, Evangiles, Ordo missae ; 157v-278v Sanctoral ; 278v-281r Kyriale ; 280r-317v Séquences ; 318r-343r Épîtres et évangiles ; 344r346v Supplément (texte placé pour cevoir de la musique ; portées non tracée) ; 347r-348r Péricopes évangéliques.- Notation carrée sur 4 lignes rouges ▪ CGM, p. 486-487.- CMN 2.
http://www1.arkhenum.fr/_demo/dr_lorraine_ms/MS0098/index.html
- Ms 99
XVI (1508-1514) ▪ Missel de Nicolas Gobert, abbé de Saint-Vanne de Verdun
Provenance : abbaye Saint-Maur de Verdun, 63v-68 Préfaces notées.- Notation carrée sur 4 lignes rouges ▪ CGM, p. 487.- CMN 2.
http://www1.arkhenum.fr/_demo/dr_lorraine_ms/MS0099/index.html
- Ms 107
XIIIex/XIVin (avant 1304 ?; v. 1302-1305 ?) ▪ Bréviaire de Renaud de Bar
1r-88r Psautier férial ; 80v-82v Litanies ; 83r-87v Office des mélodies (mélodies non reportées) ; 89r-225r Temporal ; 225r-421r Sanctoral ; 421v-425v Tons du Venite.- Notation carrée sur 4 lignes rouges ▪ CGM, p. 490.- CMN 2.
http://www1.arkhenum.fr/_demo/dr_lorraine_ms/MS0107/index.html
Montag, 1. März 2010
Eilmeldung: Musikarchiv geschlossen
Ein Jammer! Hoffentlich gelingt es, diese unglaubliche Materialfülle irgendwie zu retten und weiterhin verfügbar zu halten.
Poetisches V
Sonntag, 28. Februar 2010
Tipp: Heute auf arte
Das MDR Sinfonieorchester spielt die berühmte Orgelsymphonie in historischem Rahmen.
Sonntag, 28. Februar 2010 um 19.15 Uhr
Wiederholungen:Der Kaliningrader (Königsberger) Dom ist ein außergewöhnliches Bauwerk: im Stil der Backsteingotik errichtet, im Zweiten Weltkrieg zerstört und seit 1993 restauriert, soll er nun als Konzertsaal über die Grenzen Russlands hinaus bekanntgemacht werden. Das MDR Sinfonieorchester spielt im historischen Gemäuer die berühmte Orgelsymphonie von Camille Saint-Saëns. Solist ist der junge russische Domorganist Artem Chatschaturow.
02.03.2010 um 06:00
08.03.2010 um 06:00
Camille Saint-Saëns: Orgelsymphonie
(Deutschland, 2010, 43mn)
Mittwoch, 24. Februar 2010
Interessante Blogs
http://ars-celebrandi.blogspot.com
Pfarrer Ulrich Terlinden widmet sich der Untersuchung des nachkonziliaren Novus Ordo Missae
http://www.societaslaudis.org
Diese Seite widmet sich dem Stundengebet
Beide Seiten seien herzlich empfohlen. Gefunden habe ich die Links auf der Seite von FORTES-FIDE.
Dienstag, 23. Februar 2010
Die Grande Dame tritt ab

Eine schöne Würdigung findet man auf der Seite der WARNER MUSIC GERMANY.
Der wohlverdiente Ruhestand sei ihr gegönnt. Dazu wünsche ich ihr an dieser Stelle noch für viele Jahre stabile Gesundheit und Lebensfreude.
Hier kann man sie mit einem der bekanntesten Werke ihres Bruder hören, den "Litanies": YOUTUBE.
Montag, 22. Februar 2010
Ein weiterer Buchtipp und das "Haus für Gregorianik"
Hier noch eine weitere Neuerscheinung zur Gregorianik:
Frater Gregor Baumhof OSB
Gesänge von Licht und Leben
Mit dem Gregorianischen Choral Tod und Auferstehung meditieren
Ein Übungsbuch mit CD
• Dem Geheimnis der Gregorianik nachgehen
• Ein Begleiter für die Osterzeit – und darüber hinaus
• Mit allen Gesängen auf CD
Die tiefe Schönheit des Gregorianischen Chorals bringt uns der Benediktinermönch Gregor Baumhof näher. Nach dem erfolgreichen Band „Gesänge der Stille“ zu Advent und Weihnachten stellt er diesmal die Gesänge der Fasten- und Osterzeit vor und erschließt sie für unser Leben heute. Alle Gesänge wurden eigens für die beigefügte CD aufgenommen.
1. Auflage 2009, 208 Seiten, Pappband, Mit zahlr., z. T. farbigen Abbildungen. Mit CD (Musik, Laufzeit ca. 70 Minuten).
ISBN: 9783466368341
EUR 19,95
SFR 34,90
http://www.koesel.de/Detail.asp?isbn=346636834
Danke für den Hinweis!
An dieser Stelle sei auch auf ein besonderes Angebot in München hingewiesen, nämlich auf das "Haus für Gregorianik", das Frater Gregor Baumhof OSB vor einigen Jahren ins Leben rief. Hier der LINK. Neben GOTTESDIENSTEN mit Choral bietet das Haus auch ein großes KURSANGEBOT sowie gelegentliche Konzerte.
Informationen zu fr. Gregor selbst findet man HIER.
Samstag, 20. Februar 2010
Fastenzeit 2009
Zum Einzug:
Wir sind hier zusammen in Jesu Namen...
Kyrie:
gesprochen
Gloria:
Gloria, Ehre sei Gott...
1. Antwortgesang:
Gehet nicht auf in den Sorgen dieser Welt, halleluja, halleluja...
Halleluja:
Singt Halleluja unserm Herrn
Gabenlied:
Ein bunter Regenbogen
Sanctus:
Ubi caritas (Taizé)
Agnus Dei:
Herr, wir bringen in Brot und Wein
Danklied:
Lobe den Herren
Freitag, 19. Februar 2010
Ein weiteres Netzwerk für Gregorianik
Freundliche Weiterempfehlung!
Donnerstag, 18. Februar 2010
Über eine verlorene Schlacht...

Allerdings muss ich auch anmerken, dass kaum jemand bemerkt, dass es die CIMS noch gibt. Unterirdisch schlechte Öffentlichkeitsarbeit lässt grüßen...
Mittwoch, 17. Februar 2010
Ash Wednesday in Brompton Oratory

Auch musikalisch war die Feier mehr als beeindruckend:
Gradual & Tract Schultes.Am Morgen war ich zu den gesungenen Mattins in der anglikanischen Bischofskirche St. Paul's Cathedral, auch das ein Genuß für alle Sinne!
Miserere mei Allegri.
In ieiunio et fletu Tallis.
Sanctus & Agnus: for four voices Byrd.
Emendemus in melius A. Gabrieli.
In solchen Momenten überkommt mich die Wehmut, wenn mir bewusst wird, wie sehr die Liturgie nach dem Konzil gegen die ausdrücklichen Konzilstexte verstümmelt wurde und was den Gläubigen an wahrer Schönheit und Erbauung vorenthalten wird.
Aschermittwoch

nostras preces cum fletibus,
sacrata in abstinentia
fusas quadragenaria.
Scrutator alme cordium,
infirma tu scis virium;
ad te reversis exhibe
remissionis gratiam.
Multum quidem peccavimus,
sed parce confitentibus,
tuique laude nominis
confer medelam languidis.
Sic corpus extra conteri
dona per abstinentiam,
ieiunet ut mens sobria
a labe prorsus criminum.
Praesta, beata Trinitas,
concede, simplex Unitas,
ut fructuosa sint tuis
haec parcitatis munera. Amen.
Allen Lesern dieses Blogs wünsche ich eine gesegnete Fastenzeit!
Dienstag, 16. Februar 2010
Gregorianik: Neues Buch
Antiphonaria: Studien zu Quellen und Gesängen des mittelalterlichen Offiziums
Verlag Hans Schneider, Tutzing 2009
Unter Mitarbeit zahlreicher kompetenter Kollegen: Bailey, Baroffio, Brusa, Dobszay, Gatté, Helsen, Hiley, Huglo, Lacoste, de Loos, Pfisterer und Steiner
UPDATE: Während ich noch an diesem Posting schreibe, erreicht mich freundlicherweise eine Inhaltsübersicht, die ich hier unbearbeitet weitergebe:
David Hiley, « Preface », p. vii-viii.
Terence Bailey, « The Milanese Gospel-processions and the Antiphonae ante evangelium » (p. 1-15).
Giacomo Baroffio, « Antiphonaria Italica » (p. 17-32).
Gioanata Brusa, « Il più antico testimone dell’Ufficio vercellese : L’Antifonario plenario-tonario Vercelli, Bibl. Cap., cod. LXII » (p. 33-51).
László Dobszay, « The Dichotomy between Defining a Rite and Analysing an Antiphonale » (p. 53-59).
Barbara Haggh, « Towards a History of chant in Northwest Europe : The Place of the Antiphoner » (p. 61-79).
Kate Helsen, « Questions about Recurrent Melodic Material in the Great Responsories » (p. 81-89).
David Hiley, « Post-Pentecost antiphons » (p. 91-98).
David Hiley, « Antiphons transmitted with varying or different melodies » (p. 99-135).
Michel Huglo, « Note sur le RISM, Série ANTIPHONARIA » (p. 137-141).
Michel Huglo, « A Statistical Survey of Notated Liturgical Manuscripts » (p. 143-145).
Debra Lacoste, « Similarities in Responsory Series Represented by Hierarchical Diagrams : New Tools for Determining Manuscript Affiliation » (p. 147-169).
Ike de Loos, « Modes and Melodies in the Great Responsories » (p. 171-200).
Andreas Pfisterer, « Vorläufige Hinweise zur Choraltradition der Windesheimer Kongregation » (p. 201-206).
Ruth Steiner, « Musical Interpolations into the Liturgical Reading of the Book of Job » (p. 207-218).
Montag, 15. Februar 2010
Bonmot des Tages
In den 90er Jahren lösten die Schallplatten der Silomönche eine Popularisierungswelle des gregorianischen Gesanges aus, in Folge der von der New Age Bewegung eingesetzten Suche der Menschheit nach einer neuen Spiritualität.Sag' noch jemand, Tradis hätten keinen Humor.
Die Mönche von Silos geraten hier wohl etwas unfreiwillig unter folgende Definition (geklaut bei Wikipedia.de, Stichwort: Silo):
Silos werden grundsätzlich von oben befüllt, und von unten wird entnommen. Gleichwohl arbeiten sie nicht nach dem First-in-first-out-Verfahren. Vielmehr bildet sich beim Zapfen durch den unten liegenden Auslassstutzen ein Trichter, in den Ware aus den unterschiedlichen Füllschichten läuft und als Gemenge von zeitlich früher und später in den Silo eingefüllten Warenmengen wieder austritt. Mithin handelt es sich bei dem durch den Auslassstutzen gezapften Produkt um eine Mischung aller im Silo befindlichen Mengen – das Wirkprinzip ist im Hausgebrauch bei einer Eieruhr zu beobachten, bei der vergleichbare Durchmischungsprozesse ablaufen.Möge der Gregorianische Choral, gut abgemischt und gelagert, auch heute wieder fruchtbares und klug dosiertes Wirken entfalten!
Donnerstag, 14. Januar 2010

Hier die Homepage: GREGORIEN.INFO
Mittwoch, 13. Januar 2010
Ein Werkzeug, dass Gläubige zu Gott führen kann...

Jede Pfeifenorgel ist ein Individuum und kein Produkt von der Stange, denn sie wird für den Raum, in dem sie erklingen soll, ganz neu geschaffen. Dazu gehört das Äußere – der Orgelprospekt – ebenso wie das Innenleben. Jede Pfeifenorgel ist eine eigene Schöpfung.
Große, kleine, schlanke und gewichtige Pfeifen tragen zur Klangvielfalt einer Orgel bei. Aus diesem Grund wird sie auch als Spiegelbild der Gemeinde gesehen, die ja ebenfalls aus den unterschiedlichsten Persönlichkeiten besteht.
Kein anderes Instrument ist traditionell in dem Maße mit unserer Liturgie verbunden und wird den darin geforderten Ansprüchen derart gerecht. Eine Orgel kann in eindrucksvoller Weise bekundet, was der Konzilstext meint, wenn er betont: "Die Pfeifenorgel soll in der lateinischen Kirche als traditionelles Musikinstrument in hohen Ehren gehalten werden; denn ihr Klang vermag den Glanz der kirchlichen Zeremonien wunderbar zu steigern und die Herzen mächtig zu Gott und zum Himmel emporzuheben".
_____
Quelle: Homepage des Amtes für Kirchenmusik, Diözese Rottenburg-Stuttgart
Dienstag, 12. Januar 2010
Tomas Luis de Victoria
Der Wikipedia-Artikel zum Komponisten HIER. Man kann sich nur wünschen, dass mehr solche Portale zu alten Meistern entstehen.
In jedem Fall ein Projekt mit Vorbildwirkung, dass hohe Maßstäbe legt!