Kinderchöre haben in Deutschland nicht ganz zu unrecht einen schlechten Ruf. Zu oft ist das Dargebotene von einer Qualität, die sich kein Barmusiker erlauben könnte ohne dass spätestens nach fünf Minuten die ersten Biergläser flögen. Da toben sich Blockflötengruppen aus, deren Leitung keine Ahnung hat, wie man eine Probe aufbaut; dass man mehrere Instrumente vor gemeinsamen Gebrauch erstmal stimmen sollte; und dass präzises Dirigat einen Großteil der folgenden Katastrophe verhindert hätte. Jugendscholen mühen sich mit Neuem Geistlichem Lied ab, dessen Text nicht zu verstehen und der Rhythmus nicht mehr zu erkennen ist. Dazu dröhnt eine Band, möglichst laut, technisch perfekt ausgestattet - und unisono. Von Arrangement keine Spur. Nur wenige Kinderchöre, vor allem Knabenchöre, heben sich aus diesem Tal der Tränen hervor. Zu diesen hervorragenden Ensembles gehört die Escolania del monastir de Montserrat in Spanien (genauer gesagt: in Katalonien). Und zwar schon seit dem Jahr 1307!
Circa fünfzig Jungen im Alter von neun bis vierzehn Jahren besuchen nicht nur die Musikschule der Abtei Montserrat, sondern dienen mit ihrem Gesang auch der klösterlichen Liturgie - und zwar täglich! Zum Mittagsgebet wird das berühmte Virolai gesungen, und am Abend die Vesper. Bemerkenswert, wenn ich bedenke, dass mein eigener Chor schon stöhnt, wenn er Ostern und Pfingsten singen soll...
Erfreulich auch, dass die Jungen so ganz in die kirchliche, ja sogar in die monastische Tradition hineinwachsen können. Das haben sie den bekannten deutschen Chören, wie zum Beispiel den Regensburger Domspatzen, tatsächlich voraus. Die Kinder erhalten nicht nur Stimmbildung, sondern auch Unterricht im Klavierspiel und einem Zweitinstrument ihrer Wahl.
Erfreulich auch, dass die Jungen so ganz in die kirchliche, ja sogar in die monastische Tradition hineinwachsen können. Das haben sie den bekannten deutschen Chören, wie zum Beispiel den Regensburger Domspatzen, tatsächlich voraus. Die Kinder erhalten nicht nur Stimmbildung, sondern auch Unterricht im Klavierspiel und einem Zweitinstrument ihrer Wahl.
Bei vielen Auftritten halten die Chorsänger ihre Arme unter dem Chorhemd verborgen, was bei einigen Beobachtern offenbar zu ernster Besorgnis geführt hat. Jedenfalls kann man auf der F.A.Q.-Seite des Chores folgende Frage lesen:
Woher diese auf den ersten Blick in der Tat recht merkwürdige Haltung kommt, konnte ich nicht in Erfahrung bringen. Vermutlich ist es in der monastischen Tradition des Ortes begründet. Die Mönche halten ihre Hände ja auch unter dem Skapulier verborgen.
Es lohnt sich, diesen Chor und seine Strukturen kennenzulernen. Ich würde mir wünschen, dass auch deutsche Klöster wieder stärker auf diese Tradition setzen, die in anderen Ländern wie England nie abgerissen ist. Wie erfreulich, dass es noch solche Orte gibt, an denen Kinder und Jugendliche in das Leben der Kirchen hineinwachsen können, in die Kunst der Musik eingeführt werden und so eine solide geistige und geistliche Grundlage für ihr weiteres Leben erhalten. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass auch die stiefmütterliche Behandlung der Kirchenmusik im deutschen Sprachraum sich so verbessert, dass wir hervorragende Liturgien nicht nur an einzelnen Orten, sondern auf breiter Fläche erleben dürfen!
Homepage der Escolania hier.
- Do the choirboys have arms?
Yes, they have two each like everyone else. What happens is that when they sing they usually keep their arms hidden under their surplice, a garment that characterises choirboys all over the world.
Woher diese auf den ersten Blick in der Tat recht merkwürdige Haltung kommt, konnte ich nicht in Erfahrung bringen. Vermutlich ist es in der monastischen Tradition des Ortes begründet. Die Mönche halten ihre Hände ja auch unter dem Skapulier verborgen.
Es lohnt sich, diesen Chor und seine Strukturen kennenzulernen. Ich würde mir wünschen, dass auch deutsche Klöster wieder stärker auf diese Tradition setzen, die in anderen Ländern wie England nie abgerissen ist. Wie erfreulich, dass es noch solche Orte gibt, an denen Kinder und Jugendliche in das Leben der Kirchen hineinwachsen können, in die Kunst der Musik eingeführt werden und so eine solide geistige und geistliche Grundlage für ihr weiteres Leben erhalten. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass auch die stiefmütterliche Behandlung der Kirchenmusik im deutschen Sprachraum sich so verbessert, dass wir hervorragende Liturgien nicht nur an einzelnen Orten, sondern auf breiter Fläche erleben dürfen!
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