Sie ist der Stolz der Twielenflether - die barocke Arp-Schnitger-Orgel. Doch das wertvolle Instrument ist durch und durch marode und muss dringend restauriert werden. Bereits seit 2001 sammelt daher der "Arp Schnitger Kreis" Spendengeld, um dem historisch und kulturell wertvollen Musikinstrument wieder zu altem Glanz und altem Klang zu verhelfen. Am Sonntag, 8. Dezember, wird deshalb rund um die St.-Mauritius-Kirche das inzwischen vierte "Arp Schnitger Fest" begangen. Ziel: das Spendenkonto weiter aufzufüllen. Das ehrgeizige Projekt der Altländer Bürger geht auf die Zielgerade zu. Denn nur noch knapp 20 000 von ursprünglich 600 000 Euro fehlen noch, um die Erneuerung der letzten nicht restaurierten Orgel von Arp Schnitger in Angriff zu nehmen. Dann muss der Lack ab, die Pfeifen müssen geputzt und repariert werden, die Farbgebung historisch korrekt in Braun und Gold hergestellt werden. "Wir gehen davon aus, dass die Orgel im Sommer abgebaut wird und bereits im Sommer 2011 in ihrem ursprünglichen Zustand wieder in der Kirche erklingen kann", sagt Pastor Uwe Junge, der stolz auf die vielen Spender ist. "Das ist eine ganz tolle Sache, für die man nicht genug danken kann", sagt der Pastor. Das Gehäuse soll, so der Geistliche, wieder in seinen ursprünglichen Zustand von 1690 zurückversetzt werden, nachdem es in den 1960er Jahren bei Reparaturen unsachgemäß verändert wurde.
Für die Twielenflether wiederholt sich mit der Restaurierung praktisch die Geschichte ihrer Kirche. Denn als sich im Jahr 1688 die finanziell gut ausgestattete Gemeinde für den Bau einer größeren Orgel entschied, befand sich - so wie heute - die bereits bestehende Orgel der Gemeindekirche in einem erbärmlichen Zustand. Etwas neues, prachtvolles sollte her. Der Kirchenvorstand war sich einig: Für den prestigeträchtigen Orgelneubau kam niemand geringeres als der Hamburger Orgelbauer Arp Schnitger in Frage.
_____
Quelle: HAMBURGER ABENDBLATT
Bild: ORGELREISEN.CH
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen