In den Weiten des Internets fielen mir gerade zwei interessante Dinge auf. Zum einen dieses Video:
Nacktes Grauen spricht für sich, und muss nicht weiter kommentiert werden. In einer Mailingliste stieß ich soeben auf Folgendes:
Prinzipiell vertrete ich die Meinung, dass jeder das Recht hat, sich so gut zu blamieren, wie er eben kann. Aber eine Seele ist so noch nicht gerettet worden. Im Normalfall wird es nicht einmal dazu reichen, dass nämliche Seele sich eingeladen fühlt, am nächsten Sonntag wiederzukommen.
Oft genug war schon die erste Begegnung mit so gut gemeinten "niederschwelligen" Angeboten auch der letzte Kontakt zur Kirche.
Nacktes Grauen spricht für sich, und muss nicht weiter kommentiert werden. In einer Mailingliste stieß ich soeben auf Folgendes:
Eine Pfarrerin, mit der ich sowieso kein einfachen Verhältnis habe, hat mir ihre Wunschliste für den GoDi am Sonntag mitgeteilt (es ist ein "etwas anderer Gottesdienst" für Jugendliche usw):Dazu passend kann ich nur eine der zahlreichen Antworten zitieren:
"We are the Champions, The Winner takes it all, Baby Elefant walk, oder so ähnliches aus der U-Musik (Zum Beispiel auch die Einzugsmusik der Boxchampions)
Grundsätzlich kann man sagen, dass sich folgende Musik eignet:
eher im Bereich der U-Musik
Jazz-Standards
Latin: Tango, Samba, Salsa
Nun habe ich ein riesen Problem, weil es erstens schon zu spät ist, ich zweitens nie diese Art Musik gespielt habe und drittens keine Noten habe.
Könnte mir bitte jemand mit Noten von den o.g. Liedern oder überhaupt etwas passendem helfen? Ein Tango hätte ich, aber sonst - sie will ja 4 bis 6 Stücke im Gottesdienst haben...
Vielen Dank und viele Grüsse,
...
Es fiele mir im Traum nicht ein, so etwas im Gottesdienst zu spielen. Noch dazu, wenn das so kurzfristig kommt. Ich nehme ja mal an, die Pfarrerin hat schon länger an der Vorbereitung des GD gearbeitet. Wieso kommt sie dann 48 Stunden vorher mit solchen Extrawünschen?Es gibt offenbar immer noch Gemeinden, bei denen die Qualen der Selbstfolter nicht die naheliegendste Reaktion auslösen: mit dem Mist einfach aufzuhören. Glaubt denn wirklich jemand, Organisten, die unvorbereitet, widerwillig und überfordert "Tango, Samba, Salza" zusammenstoppeln würden Jugendliche begeistern? Abgesehen davon, dass ich schwere Zweifel habe, dass man den gemeinen Feld-, Wald- und Wiesenjugendlichen mit Samba beeindrucken kann, auch, wenn er gut gespielt ist.
Soll sie doch selber spielen - oder gleich eine CD einlegen. Empfiehlt sich auch für die Predigt. Da kann man dann sogar auf die Pfarrerin verzichten...
Ich staune immer wieder, was manche Leute bereitwillig über sich ergehen lassen, obwohl sie nur ehrenamtlich Orgel spielen. Mir wäre das den Ärger nicht wert.
Vielerorts sucht auch der Pfarrer der Nachbargemeinde einen Organisten...
Prinzipiell vertrete ich die Meinung, dass jeder das Recht hat, sich so gut zu blamieren, wie er eben kann. Aber eine Seele ist so noch nicht gerettet worden. Im Normalfall wird es nicht einmal dazu reichen, dass nämliche Seele sich eingeladen fühlt, am nächsten Sonntag wiederzukommen.
Oft genug war schon die erste Begegnung mit so gut gemeinten "niederschwelligen" Angeboten auch der letzte Kontakt zur Kirche.
Ein Bericht, der sprachlos macht. Und wie immer die Substanz hervorragend analysiert. Selbstfolter nach innen und Peinlichkeit nach außen. Damit spricht man keine neuen "Zielgruppen" an.
AntwortenLöschenEs ist echt schlimm, dass sich das in solchen Gemeinden noch nicht herumgesprochen hat.
Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.
AntwortenLöschenIch habe keine Ahnung von Orgelmusik. Ist dieses scheppernde Dröhnen im Bass beabsichtigt? Oder ist das etwas kaputt?
AntwortenLöschenKlanglich passt da einfach nichts zu sammen.
Ungefähr so muss das geklungen haben, kurz bevor die Mauern Jerichos zusammenkrachten...
AntwortenLöschenNach diesem Schreck gönne ich mir den Kanon in D von Pachelbel *schwärm* ;-) - DAS ist Musik!
Für diese "Pastörisierte" wird es Zeit für eine Fortbildung. Mittlerweile hat sich auch in den evangelischen Kirchen herumgesprochen, dass diese Art peinlicher Anbiederung eher hindert als hilft und bietet in der Breite Fortbildungen zum Thema "Liturgische Präsenz" o.ä. an, bei denen dann alles das gelernt wird, was früher auch für Evangelen selbstverständlich war. Die Formle heisst hier: Besinnt euch auf euer "Kenrgeschäft" und macht das gut. Dann kommen die Leute.
AntwortenLöschenAlles andere ist Trullala
Ich möchte allen Kirchenmusikern nur dazu raten, sich solchen unverschämten Anwandlungen zu entziehen. Es ist eine unglaubliche Mißachtung des Musikers, die offensichtlich aus einem falschen Rollenverständnis, musikalischer Unkenntniss, Geschmacklosigkeit und was weiß ich sonst noch alles herrührt.
Kein schlechtes Gewissen haben!
Kann ich nicht!
Hab ich keine Noten von!
Hab ich keine Zeit für!
Nehmen sie was aus dem EG (GL)!
Bloß nicht auf die Idee mit der CD bringen!
Das verlagert das Problem nur zum Küster.
Abgesehen davon ist das -soviel ich weiss- zum Glück bei uns Römern sowieso nicht erlaubt.
Ich habe es mir angetan: Zugehört und Parallelen in der Musik gesucht. Da waren Elemente, die mich an Jahrmarkt erinnern. Da fand ich Augenblicke einer Übungsstunde eingeblendet. Aber Entschuldigung, ich bin ausgebildeter Orgelbauer, Organist, Pädagoge und Theologe - muss man wirklich alles zu Gehör bringen, was Einem musikalisch so gerade einfällt? Ich liebe Improvisationen, doch manche lasse ich - aus purer Verantwortung - in meinem stillen Kämmerlein.
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