STANISLAUS hatte auf Politisch Unpolitisches freundlicherweise auf den Streit um die Kirchenmusik am Verdener Dom aufmerksam gemacht. Heute erfährt man:
Im Streit um zu laute Chor- und Orgelmusik aus dem Verdener Dom zeichnet sich nach der heutigen Verhandlung eine Niederlage der klagenden Dom-Anwohnerin ab. Das Verdener Landgericht versuchte erfolglos, einen Kompromiss zwischen der klagenden Anwohnerin und der Domgemeinde zu erreichen. Einen solchen Kompromiss mit vorgeschriebenen Ruhezeiten am Tag lehnte die Klägerin als unzureichend ab. Das Gericht wird nun am 18. November 2009, am Buß- und Bettag, seine Entscheidung verkünden. Die Orgelmusik aus dem Dom sei so penetrant, dass ihr speiübel werde - so hatte die 64-jährige Anwohnerin des Doms argumentiert. Wegen der ständigen Lärmbelästigung aus dem Dom könne sie ihren an den Dom grenzenden Garten nicht mehr nutzen. Die Frau wollte mit der Klage erreichen, dass im Dom keine Orgel- und Chormusik mehr gespielt werden darf, die außerhalb des Doms zu hören ist. Diese Forderung für einen so zentralen Platz in Verden wie den Dom zu stellen, sei extrem weitgehend, erklärte der vorsitzende Richter. Ein Kompromissangebot, morgens vor 8 Uhr, in der Mittagspause und nach 22 Uhr keine Orgel- und Chorproben anzusetzen, lehnte die Klägerin als unzureichend ab. Die Klägerin könne nicht 24 Stunden Friedhofsruhe für einen so zentralen Platz in der Stadt verlangen, erwiderte der Richter.Das muss wohl nicht näher kommentiert werden. Dass sich Gerichte mit einer derartigen Ignoranz überhaupt beschäftigen müssen, ist unmöglich. Vielleicht hätte man sich gütlich einigen können, wenn die Verdener Dommusik ein Ohrstöpsel-Abonnement für die Dame abgeschlossen hätte...
"Wenn Orgeln dich umbrausen mit Getön,
genieße auch die Pausen - sie sind schön!"
Typisch deutsch. Mehr kann man dazu nichts sagen. Manchmal schämt man sich für's eigene Volk. Land der Dichter und Denker...
AntwortenLöschenFetzustellen gilt immer das Brauchtumsprinzip, was durch Anfänge gilt/bewertet wird und der Dom war sicherlich früher da, als die Anwohnerin (sowohl an Lebensjahren, als auch an Familientradition/Brauchtum). Außerdem soll auch Schallschutzfenster helfen und der Garten kann ja durch einen entfernten Schrebergarten ausgestauscht werden, falls Musizieren das Empfinden, der offenkundig kulturbegeisteren und beflissenen Person stört.....
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