Dienstag, 20. Oktober 2009

Orgelweihe im Wiener Stephansdom

Am Samstag findet im Wiener Stephansdom die lang erwartete Weihe einer neuen Orgel statt:
Der Wiener Stephansdom erhält eine neue Kleinorgel, die - im Zeichen des Jubiläumsjahres - den Namen "Haydn-Orgel" tragen wird. Die neue Orgel wird vor allem bei den Gottesdiensten, die an anderen Altären als dem Hauptaltar stattfinden, zum Einsatz kommen. Sie wird aber auch als Continuo- bzw. Solo-Instrument bei Konzerten zur Verfügung stehen. Die Weihe der neuen Orgel erfolgt am Samstag, 24. Oktober, um 17 Uhr durch Kardinal Christoph Schönborn. Diese Feier eröffnet zugleich die "Stephaner Orgelfestwochen 2009", die unter dem Ehrenschutz von Kardinal Schönborn und Bürgermeister Michael Häupl stehen.

Der Orgelneubau gilt als besonderer Akzent im "Joseph Haydn-Jahr 2009" im Wiener Stephansdom. Joseph Haydn und seine Brüder hatten als "Stephaner Sängerknaben" eine umfassende musikalische Ausbildung am Dom erhalten und waren in diesem Zusammenhang fast zehn Jahre am Stephansdom musikalisch tätig.

Die Orgel (12 Register, zwei Manuale und Pedal, schwellbares Positiv) wird mobil verwendbar sein und je nach Bedarf an verschiedenen Feierorten im Dom positioniert werden können. In St. Stephan werden etwa 1.700 Gottesdienste im Jahr musikalisch betreut; ein nicht unbeträchtlicher Teil davon wird an den Seiten-, Säulen- bzw. Baldachinaltären gefeiert. Die Notwendigkeit eines mobilen Kleininstrumentes zusätzlich zur seit 1991 eingeweihten großen Orgel im Friedrichsschiff wurde bereits ab Mitte der neunziger Jahre erkannt.

2008 konnten die Planungen wieder aufgenommen und zügig weiterverfolgt werden. Eine große Hilfe war dabei eine private Zuwendung, mit der die Hälfte der Baukosten gedeckt ist. Der Restbetrag wurde vom Domkapitel übernommen.

Detaillierte Informationen über die neue Orgel findet man auf den Seiten der WIENER DOMMUSIK.

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Quelle: KATHWEB.AT

13 Kommentare:

  1. Danke für den Hinweis! Ich werde bestimmt hingehen!

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  2. Man könnte ja nach der Weihe endlich an die Sanierung der "Riesenorgel" gehen, die absolut nicht so "unspielbar" ist, wie gerne behauptet wird...

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  3. Schließe mich dem zweiten Kommentar an! Die derzeitige Lösung ist absolut unbefriedigend: Die Rieger-Kiste ist für eine Chororgel zu groß und für eine Hauptorgel zu klein. Nix befriedigendes!

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  4. Ich habe einen Orgelbauer kennengelernt, der bei Kauffmann gelernt hatte und die Erbauung der großen Orgel miterlebte und diese auch einige Jahre gewartet hatte.

    Es bestätigte, dass das Instrument ohne Zweifel zeitbedingte Schwächen hätte und einige Teilwerke ungünstig stehen. Insgesamt jedoch nichts, was man nicht mit etwas Geld und gutem Willen beheben könnte.

    Über die Defekte, die zur (angeblichen) Unspielbarkeit des Instruments führten, hat er mich auch etwas gesagt, was ich in unser beider Interesse hier nicht wiedergeben kann, denn sonst hätte ich wohl bald eine Klage am Hals.

    Ich sage nur: wenn die Dommusik wollte, könnte auch die Riesenorgel wieder in Betrieb genommen werden - wenn man die Mängel behebt und zusätzlich die Schäden beseitigt hat, die die jahrelange Vernachlässigung jetzt auch noch verursacht haben.

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  5. Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.

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  6. @ Vorschreiber: Namen zu nennen kann gefährlich sein, zumal es sich kaum beweisen lassen dürfte.

    Aber ich würde es auch begrüßen, wenn die Riesenorgel wieder in Betrieb genommen würde. Es ist eine Schande, dass eine Orgel mit 155 Registern einfach vor sich hingammelt.

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  7. Richtig. Bitte keine Verschwörungstheorien veröffentlichen, die irgendwann für mich unangenehm werden könnten!

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  8. Ein sehr interessantes Portal.
    Ich beschäftige mich schon seit meiner Kindheit (70´) mit der Riesenorgel, weil ich die Argumentation des damaligen Domorganisten insofern nicht nachvollziehen konnte, daß eine " schlechte Orgel" nicht veränderbar ist. Wenn man allerdings sein Buch über den Kampf um eine neue Orgel liest, ist es erstaunlich, welchem Kampf er sich für diese unbefriedigende Kompromißlösung aussetzen mußte.
    Generalfrage: " Wenn die Riesenorgel schlecht ist, der alte Domorganist beim Kamp um eine neue Orgel 30 Jahre keinen Erfolg hatte, wer hält die Hand darauf, daß die alte (Riesenorgel) weder verbessert, noch gewartet wird, obwohl man keine neue Orgel wollte."??? Auch als Domkapitel, muß bei dem Ruf der Stadt und des Domes doch der Wunsch bestehen, ein musikalisches "Wunder" zur "Schau" stellen zu können! Also wer hält wirklich die Hand drauf daß weder das eine, noch das andere Konzept umgesetzt wird.....

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  9. Ich bin 14 Jahre alt , spiele selbst Orgel und beschäftige mich schon seit einiger Zeit mit dem Thema Riesenorgel. Das ist einfach der musikalische Gipfel der Stadt Wien! Im Stephansdom stehen seit 20 Jahren ca. 10 000 Pfeifen in ihren Windladen und warten bis die Orgel schließlich von selbst auseinanderfällt!
    Die meisten komentare sind positiv zur Riesenorgel. Also wären die Spenden zur Restauration auch nicht das Problem.
    Jetzt müssen wir handeln und nicht wie sonst immer warten, bis das Wetter wieder besser wird.
    Wenn die Orgel wieder funktionsfähig wäre, dann hätte der Stephansdom eine einmahlige Klangvielfalt.
    Ich empfehle euch das Video "50 Jahre Riesenorgel...".

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  10. Trotzdem, schöne und praktische Chororgel!

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  11. Lieber Cosmas! Wenn Sie 14 Jahre alt sind, haben Sie Riesenorgel wohl nie live (im Dom) gehört oder gespielt.... Als jemand, der über 300 Konzert darauf gespielt hat und einige 1000 Gottesdienste und der über 500 Konzerte selbst im Raum gehört hat, fällt es mir dann immer ein bißchen schwer, mich auf Augenhöhe in die Debatte einzuklinken.... Jaja, wenns 10000 Pfeifen hat, KANNS ja gar nicht schlecht sein, oder? Aber Beruhigung ist angesagt; konkrete Vorschläge für einen Umbau liegen bereits vor.

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    1. Danke für die Antwort! Ich hätte die Orgel sehr gerne "live" im Dom gehört. Vielleicht werde ich sie irgendwann noch funktionsfähig hören.

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  12. Tatsächlich stört es mich als angehenden Organisten, dass die Riesenorgel "unspielbar" ist, für einen tollen Dom, sollte man auch an tolle Kirchenmusik denken, anstatt an Reformen im im Pfarrwesen zu arbeiten.

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