Freitag, 16. Oktober 2009

München stochert im Nebel

Am 26. September hielt Professor Markus Eham einen Festvortrag zur Eröffnung der "Tage neuer Kirchenmusik" der bayerischen (Erz-)Diözesen, die HIER und HIER bereits in diesem Blog thematisiert wurden. Von einem aufmerksamen Mitleser wurde ich auf diese Rede hingewiesen, und habe den Text heruntergeladen und gründlich gelesen: PDF-DOKUMENT.

Insgesamt ist dieser Text hochinteressant und enthält zahlreiche Teilaspekte, die eine jeweils eigene Betrachtung lohnen würden. Leider ist meine Zeit aber zu begrenzt, um das zu leisten. So möchte ich nur einige bemerkenswerte Punkte aus diesem Festvortrag herausgreifen und kommentieren.

Bereits auf der ersten Seite fährt Professor Eham beifallheischend schwere Geschütze auf:
Die liturgischen Töne, die 2007 von Rom her vernehmbar wurden, klingen ja nicht gerade nach Zukunftsmusik, sondern mehr nach außerordentlichen Kadenzschritten über das 19. Jahrhundert zurück in das 16. Jahrhundert. Kirchenmusikalisch wurde dieser rituelle flashback allerdings nicht eigens durchbuchstabiert; das Motu proprio Summorum Pontificum und der päpstliche Begleitbrief enthalten keine Silbe über die musikalische Gestalt des außerordentlichen Meßritus - eigentlich entlarvend konsequent, da Gesang und Musik in der vorkonziliaren Sicht eben gar nicht wesentlich zur Liturgie gehören.
Professor Markus Eham, der an der Universität Eichstätt unter anderem Liturgik unterrichtet, zeigt sich hier von einer befremdlich eingeschränkten Sichtweise, ja sogar von einer längst überwundenen "Los-von-Rom"-Einstellung, die sogar Fragen nach seiner Eignung als Universitätsprofessor für dieses Fach an einer katholischen(!) Universität aufkommen lassen könnten. Zunächst ist die reine Polemik gegenüber der Außerordentlichen Form des Römischen Ritus (Missa Tridentina) heute wohl nicht mehr angemessen. Papst Johannes Paul II. stellte 1986 einer Kommission von neun Kardinälen folgende zwei Fragen:
  • Hat Papst Paul VI. oder irgendeine andere maßgebende Autorität auf legale Weise die weitläufige Zelebration der Tridentinischen Messe in der Gegenwart verboten?
Die Antwort, die von den neun Kardinälen gegeben wurde, war: »Nein, die Messe des hl. Pius V. ist niemals verboten worden«.
  • Kann irgendein Bischof irgendeinem Priester guten Gewissens die Zelebration des Tridentinischen Ritus verbieten?
Die neun Kardinäle stimmten darüber ein, dass kein Bischof einem katholischen Priester verbieten kann, die Tridentinische Messe zu lesen.
Der im Dezember 2007 verstorbene Kardinal Stickler, der Mitglied dieser Kommission war, berichtet des weiteren, dass acht Kardinäle dafür und nur einer dagegen war, es durch ein päpstliches Dekret öffentlich zu machen, dass jeder Priester frei zwischen dem neuen und dem alten Ritus wählen könne. Zu der neunköpfigen Kommission gehörten Joseph Kardinal Ratzinger, Paul Augustin Kardinal Mayer, Silvio Kardinal Oddi, Alfons Maria Kardinal Stickler, Agostino Kardinal Casaroli, Bernardin Kardinal Gantin, Antonio Kardinal Innocenti, Pietro Kardinal Palazzini und Jozef Kardinal Tomko.¹

Seit dem Motu Proprio Summorum Pontificum ist die Tridentinische Messe nun die Außerordentliche Form des Römischen Ritus, und als solcher für alle Priester (mit nur geringen Einschränkungen) freigegeben. Ehams Polemik unterschlägt, dass das Schreiben Benedikts XVI. von 2007 lediglich eine Reaktion auf das Verhalten der Bischöfe darstellt, die das Schreiben "Quattuor abhinc annos" aus dem Pontifikat Johannes Pauls II. vollkommen ignorierten (vgl. Bericht von Thomas Kovács HIER).

Man fragt sich, welches Liturgieverständnis der Professor wohl seinen Studenten vermittelt - und wie er es verantworten kann, "Multiplikatoren" mit einem derart eingeschränkten Verständis womöglich in den kirchlichen Dienst zu entlassen. Der "flashback" in das 16. Jahrhundert, den er hier wittert, ist propagandistischer Schnee von gestern. Die "Alte Messe" ist längst wieder eine Messform von heute geworden.

Die kritische Anmerkung, dass das Verhältnis zwischen Kirchenmusik in der Ordentlichen und der Außerordentlichen Form nicht geklärt ist (ich habe das gestern in DIESEM ARTIKEL angerissen), trifft allerdings vollkommen zu. Es kann nicht sein, dass ein und dieselbe Komposition in beiden Formen des einen Ritus unterschiedlich bewertet wird. Neben der vollkommen ungeklärten Frage nach dem Kalendarium halte ich das für eines der drängendsten Probleme, die nach Ablauf der in Summorum Pontificum gesetzten Dreijahresfrist anzusprechen und zu diskutieren wären.

In einem weiteren Absatz schreibt Eham hingegen sehr schön über die Rolle der Kirchenmusik nach dem II. Vaticanum:
"[Die Liturgiekonstitution hat] im Art. 121 den Kirchenmusikern einen zweifachen Auftrag ins Stammbuch der liturgischen Erneuerung geschrieben: Sie sollen den Schatz der kirchenmusikalischen Überlieferung bewahren und das Repertoire durch Kompositionen nach den Erfordernissen für die erneuerte Liturgie weiterschreiben. Die Kirche will also auch musikalisch Zeitgenossenschaft; erfährt sie sich doch, wie es in der Pastoralkonstitution heißt 'mit der Menschheit und ihrer Geschichte wirklich engstens verbunden.' Der Glaube wurzelt zwar in einem Ereignis von damals, aber er ist nicht von gestern."
Dem ist prinzipiell zuzustimmen. Zu klären wäre freilich die Frage, was denn genau unter "Zeitgenossenschaft" zu verstehen ist: Jazz? Messiaen? ACDC? Hertel und Mross? Philip Glass? John Rutter? Bemerkenswert ist Hermeneutik des Bruches nach dem Konzil, die Eham hier im Nebensatz zum ersten Mal postuliert. Die nebulösen "Erfordernisse für die erneuerte Liturgie" werden hier ins Spiel gebracht. Ein gerne benutztes Schlagwort. Doch worin genau unterscheidet sich ein Lied zur Gabenbereitung vor dem Konzil von einem Lied zur Gabenbereitung nach dem Konzil? Worin besteht der Unterschied eines vorkonziliaren zum nachkonziliaren Agnus Dei?

Der folgende Absatz ist mit "Intermezzo: Den Glauben zum Klingen bringen" überschrieben. Hier stellt der Professor zunächst in groben Zügen die Position der Kirche als herausragender Kulturträger, ja sogar Kulturpionier früherer Zeiten heraus. Widersprechen muss ich ihm an zwei Punkten. Er schreibt:
  1. Die Ausführenden der Musik im Gottesdienst waren größtenteils Profis, nicht musikalische Laien.
  2. Und die Rolle, die der Musik in der Liturgie zukam, änderte sich: Es ging immer weniger darum, in der Vertonung des biblischen Wortes der gemeinsamen Feier der Liturgie selbst klanglichen Ausdruck zu geben, sondern einen zur persönlichen Anbetung stimmenden, repräsentativen Klangraum zu schaffen für die heilige Handlung, die vom hauptamtlichen liturgischen Personal zu vollziehen war.
An beiden Punkten irrt Eham: nie zuvor stand die Ausbildung der Kirchenmusiker auf einem höheren Stand, als im akademischen Lehrbetrieb unserer Tage - zumindest im deutschen und angloamerikanischen Sprachraum. Als Gesangssolisten oder Instrumentalmusiker können zumindest Kantoren größerer Städte auf hervorragende Kräfte zurückgreifen: engagierte Laien, Musikschulen, Musikstudenten, Profimusiker aller Couleur. Dieses Argument kann also kaum tragen, um den Wandel der Kirchenmusik nach dem Konzil zu erklären. Der zweite Punkt propagiert erneut die von mir schon in anderen Beiträgen hier beklagte Verkürzung des Tätigkeitsbegriffes auf das physische Handeln. Darauf brauche ich wohl nicht näher einzugehen.

Im nächsten Absatz, überschrieben mit "Orientierung an der Vergangenheit" greift die Polemik wieder heftig um sich. Ich zitiere:
"In der Sorge, das Eigene zu bewahren, begriff die Kirche sich und ihre Liturgie dann immer mehr als Sonder- und Gegenwelt zur jeweiligen Gegenwart. Für die "Heiligkeit der liturgischen Handlung" wurde ein dementsprechender "sakraler" Ausdruck gefordert; von der cäcilianischen Bewegung geprägt, wird dieser dann als bestimmendes Stilideal zur Norm erhoben, für das die Gregorianik und die Vokalpolyphonie Marke Palestrina Pate stehen.

[...]

Dieser Versuch einer musikalischen Identitätsfindung hat sicher die später diskutierte Frage vorbereitet: Gibt es denn eigentlich die "Musik der Kirche" als stilistisch bestimmbares Repertoire, oder müssten wir nicht richtiger von "Musik für den Gottesdienst der Kirche" sprechen, die der jeweiligen Zeit und Kultur entspricht?"
Hier wird nicht klar, wann "später" ist, oder wer überhaupt wann mit wem diskutiert haben soll. Da Professor Eham kein Zitat kennzeichnet, nehme ich an, er stellt diese rhetorische Frage dem anwesenden Festpublikum. Hier greift er allerdings erneut zu kurz: keineswegs hat sich die Kirche durch eine Bunkermentalität das "Eigene" bewahren wollen, sondern die intellektuellen Strömungen "der Gegenwart" wendeten sich bewusst und eindeutig von der Kirche ab oder gar gegen sie. Inwiefern der Cäcilianismus römische Lehraussagen zum Thema Kirchenmusik beeinflusste, sei dahingestellt. Giuseppe Kardinal Sarto, der spätere Papst Pius X., hat nicht erstmals 1903 in Tra le sollecitudini konkrete Aussagen zur Kirchenmusik getroffen, sondern schon deutlich früher als Patriarch von Venedig in Hirtenbriefen auf die Abstellung von Mißständen, wie das Eindringen weltlicher Opernmusik in den Gottesdienst, gedrängt. Im weiteren Verlauf dieses Abschnitts betont Eham dann erneut die Notwendigkeit zur Schaffung moderner Kirchenmusik, bevor er zu folgender Aussage kommt:
"Die theologische und rechtliche Grundlage dieser Öffnung zur kirchenmusikalischen Zeitgenossenschaft lässt sich in wenigen Leitsätzen zusammenfassen: Es wird 'keine Art qualitätvoller religiöser Musik von den liturgischen Feiern' ausgeschlossen, die geeignet ist, 'das Gebet zu fördern und das Christusgeheimnis auszudrücken:' Träger der Liturgie ist 'die ganze Gemeinde, der mit Christus, dem Haupt, vereinte Leib.' Das verlangt nach Musik, die die tätige, volle, bewusste Teilnahme aller im Singen oder hörenden Mitvollziehen ermöglicht."
Auch diese Aussage, die auf der "Dritten Instruktion zur ordnungsgemäßen Durchführung der Konsitution über die heilige Liturgie" fußt, ist im Prinzip vollkommen richtig. Interessant ist der Hinweis auf das Kirchenrecht, dass hier allerdings erneut nur selektiv wahrgenommen wird. Eham unterschlägt schlicht und ergreifend die klaren Aussagen der Kirche (HIER von mir thematisiert) über den Wert der Gregorianik und der Vokalpolyphonie als Qualitätskriterium für die perfekte Verbindung von Wort und Klang, Zeit und Raum in der Liturgie, die er oben noch als liturgischen Rückschritt ins 16. Jahrhundert ("Marke Palestrina") abqualifiziert. Ferner liegt auch diesen Aussagen wieder die Verkürzung des Begriffs der participatio actuosa vor. Ein Begriff, der von Pius X. eben im Zusammenhang mit der Erneuerung der Gregrianik und der ausdrücklichen Förderung der Polyphonie geprägt wurde.

Lesenswert ist der vierte Absatz, "Zunehmend getrennte Klangwelten", der auch in den folgenden Abschnitten weiter ausgeführt wird. Ich kann aus Zeitgründen leider nicht auf manches Positive oder zu Hinterfragende eingehen. Eine Aussage von Seite 9 des Vortrages möchte ich noch zitieren:
"Ich sehe zwei Gefahren in unserer gottesdienstlichen Landschaft: Die Abstumpfung durch Routine und die Neigung zu ästhetischer Mumifizierung der Liturgie. Ich vermute, beide Schlagseiten hängen zusammen mit einer grassierenden Jesusvergessenheit in Kirche und Theologie zugunsten der herrschenden Christusverliebtheit. Moderne geistliche Musik könnte dagegen in ihrer sinnlichen Unmittelbarkeit eine wichtige Stimme zumutender Offenbarung sein [...]"
Ich stimme Professor Eham in seiner Einschätzung der beiden Gefahren für die Liturgie vollkommen zu, schon die folgenden Sätze lassen mich aber einigermaßen ratlos zurück. Wie kann man Jesus gegen den Christus ausspielen? Oder anders gefragt: welche liturgischen Auswirkungen sollte eine Fokussierung auf Jesus im Gegensatz zum Christus mit sich bringen? Ich hege hier den Verdacht der theologisierenden Wortklauberei ganz in der Schule Karl Rahners, der so gelehrt klingt, weil ihn niemand versteht, und in dessen monströsen Satzungeheuern oft erstaunlich wenig Substanz übrigbleibt, wenn man sich die Mühe macht, sie aus den Phrasen herauszuklopfen.

Mit einem großen Sprung komme ich an das Ende des Vortrages, Punkt VI.: Finale. Hier formuliert Markus Eham sechs Folgerungen für die Musik in der Liturgie heute. Der ersten beiden Punkte lauten:
  • Alle Formen und Stile qualitätvoller Musik sind zugelassen (SC 121). Das Geistliche in der Musik zeigt sich nicht in speziellen katholischen Akkordverbindungen, sondern in einem geistlichen Auffassen von Musik, gleich welchen Stils. Wir sollten den ganzen Reichtum der musikalischen Überlieferung in ihren qualitätvollen Stücken in das gottesdienstliche Leben einbringen. Dabei auch die tradierte Musik so interpretieren, dass sie uns immer neu zum Klingen kommt. Das am meisten Reformbedürftige sind die Gewohnheiten der Menschen, sagt Mark Twain; das gilt auch für die Hörgewohnheiten.
  • Der Bekennerruf "Mut zur neuen Musik" in der Kirche ist kein Plädoyer für billige Anbiederung an den Zeitgeschmack nach dem Motto: "Wir können auch Synkope und Major-Akkord!" Nach dem bisher Gesagten müsste diese Verwechslung eigentlich ausgeschlossen sein. [...] Damals wie heute heißt es also, daran zu arbeiten, dass die Menschen unterschiedlicher Milieus eine Chance haben, mit der Botschaft des Glaubens in ihrer eigenen Sprache in Berührung zu kommen: Wirklich eingehen auf die Menschen von heute, ohne aufzugehen in der Weltlichkeit von heute. [...]
Auch zu den anderen Schlussfolgerungen wäre noch etwas zu sagen, aber ich greife exemplarisch diese Aussagen auf. Zum einen kommen wir hier erneut an einen bemerkenswerten Widerspruch innerhalb dieses Vortrags. Wurde oben noch ein Rückzug der Kirche auf das "Eigene" beklagt, wird hier gefordert, nicht in der Weltlichkeit von heute aufzugehen. Das ist natürlich das Gleiche mit anderen Worten: offenbar bemerkt Eham das nicht. Die prinzipielle Skepsis vor der vorkonziliaren Zeit (immerhin ungefähr 1900 Jahre Kirchengeschichte...), die den gesamten Vortrag durchzieht, verstellt ihm erkennbar den Blick darauf.

Richtig ist die Aussage, dass keine Stilrichtung per se aus der liturgischen Verwendbarkeit ausgenommen ist. Doch ist das kein Freibrief für Experimente jeglicher Art im Gottesdienst: sowohl Sacrosantum Concilium als auch Musicam Sacram (und zahlreiche weitere, nachkonziliare Schreiben) fordern unmissverständlich die Föderung und Pflege der Gregorianik, und erheben eben nicht die Form, sondern die einzigartige Wort-Ton-Verbindung und Zitattreue zum kirchenmusikalischen Idealbild. In einer Antwort auf einen Offenen Brief an Professor Olivier Bauer schreibt der damalige Kardinal Joseph Ratzinger:
"Sie haben unter 2c sehr sorgsam und genau meine wesentlichen Aussagen zur sakralen Musik wiedergegeben und dann am Schluss kritische Bemerkungen angeknüpft. Ich gestehe, dass ich Mühe habe, diese Fragen zu verstehen, denn weder habe ich einfach einen retour zur Gregorianik gefordert, noch habe ich bestritten, dass der Geist auch heute Komponisten und Musiker inspirieren kann. Ganz im Gegenteil sage ich [...]: 'Wer aufmerksam zusieht, wird wahrscheinlich annehmen, dass gerade auch in unserer Zeit aus den Inspirationen des Glaubens heraus bedeutende Kunstwerke sowohl im Bereich des Bilds wie im Bereich der Musik (und im Bereich der Literatur) enstanden sind und entstehen. Auch heute ist die Freude an Gott und die Berührung mit seiner Gegenwart in der Liturgie eine unerschöpfliche Macht der Inspiration. Die Künstle, die sich diesem Auftrag unterwerfen, brauchen sich wahrhaftig nicht als Nachhut der Kultur zu verstehen [...]'. Nicht Rückkehr zur Vergangenheit fordere ich, sondern Maßnehmen an den großen Grundsätzen der Grundgestalt liturgischer Kunst [...]"
Dieses Zitat zeigt das Grundproblem des Aussagen Professor Ehams sehr gut: die Angst davor, sich demütig in eine Tradition zu stellen - und die eigenen Werke an den Vorbildern der Vergangenheit messen zu lassen. Werke, die gemeinhin Sacro-Pop, Neues Geistliches Lied oder ähnlich genannt werden, auch die Gesänge aus Taizé, wären auf diesem Hintergrund gar nicht denkbar. Leider gerät Eham auch mit seiner Aussage im sechsten Punkt "Im Gottesdienst geht es um das, was wir nicht erwarten, sondern nur hoffen können" aufs Glatteis: dank der Verheißung Christi wissen wir sehr genau, was uns im Gottesdienst erwartet, und worauf wir für die Zukunft hoffen. Genau dieses Moment wird ja im Gesang des Sanctus ganz deutlich!

Insgesamt ein eher schwacher Vortrag, der vor allem an dem für die nachkonziliare Theologie typischen Herumgeeiere um die Tradition krankt. Überdeutlich wird hier ein Bruch festgeschrieben, der theologisch - allerdings noch nicht praktisch - längst geheilt ist, und nur noch der Verbesserung und Ausfüllung harrt. Die von Professor Eham propagierte theologische Denkweise ist nicht mehr zukunftsfähig und ist gefangen im Um-Sich-Selbst-Kreisen eines an die Grenzen geratenen Modernismus. Man darf sich durch gelegentliche Zugeständnisse an eher konservative Hörer dieses Vortrages nicht über die wahre Geisteshaltung täuschen lassen.
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¹) Alfons Maria Kardinal Stickler am 20. Mai 1995, Christi Fidelis conference in Fort Lee, New Jersey, ein ausführlicher Bericht in: Catholic Family News, July 1995, Fatima Crusader, June/July 1989

3 Kommentare:

  1. Vielen Dank für den Hinweis auf diesen Vortrag und für die Analyse der "modernistischen Nebelwerferei". In der Tat sehr interessant!

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  2. Man muß allerdings auch diese Prefessoren und Dozenten (zumindest emotional) verstehen: Die sind in einer Zeit großgeworden oder haben zu einer Zeit studiert, als überhaupt nicht so richtig klar war, wohin es nu eigentlich geht. Da haben die damaligen Professoren meist irgendwelche Eigenkreationen verzapft und ihren Studenten eingetrichtert, weil es die entsprechenden Dokumente noch nicht oder nicht in deutscher Sprache gab. Nun tradieren die Studenten von damals den ganzen Sermon unreflektiert weiter und ignoreiren sogar die inzwischen überall greifbaren Dokumente, Instruktionen und Anweisungen.

    Alles Kinder ihrer Zeit!

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