Dienstag, 6. Oktober 2009

Angst vor sich selbst ist nicht modern!

Dieses interessante Video einer Jugendmesse in Frankreich wurde vor kurzem auf Gloria.tv veröffentlicht. Meine Ablehnung popmusikalischer Exkurse im Gottesdienst ist ja kein Geheimnis, und die Meinung der Kirche über diese Musikform eigentlich klar (vgl. "Stillosigkeit als Gestaltungsprinzip" im September). Dennoch ist so etwas nach wie vor kirchlicher Alltag, wenn auch - Dank sei Gott! - längst auf dem Rückzug:



Ich habe dieses Video aus einem Grund gepostet: bei vielen eher konservativ eingestellten Christen stellen sich angesichts solcher Bilder die Haare auf, man schaltet ab - und so übersieht man interessante Details.

Ich möchte einmal einladen, dieses einminütige Video gründlich anzuschauen, und dabei auf die Gesichter der Priester zu achten.

Die einen verstehen sich offenbar als Vor-Turner und Animateure, und verkörpern so ganz den Typus eitler Selbstdarsteller, denen durch die - vom II. Vatikanischen Konzil in keinster Weise geforderten! - Umkehr der Zelebrationsrichtung und die Einführung eines "Volksaltares" überhaupt erst eine Bühne geschaffen wurde. Müßig zu erwähnen, dass dort, wo der Mensch sich selbst feiert, der Gottes-Dienst nur noch eine Karikatur seiner selbst ist.

Einem anderen Teil der Priester ist dieser Zwiespalt offensichtlich bewusst. Ungefähr der Hälfte der Zelebranten kann man das Unwohlsein deutlich am Gesicht und an den Gesten ablesen. Sie wären wohl lieber woanders, und machen aus reinem Gruppenzwang mit. Die Angst, als "konservativ" abgestempelt zu werden, ist in weiten Teilen des Klerus nach wie vor sehr verbreitet.

Nun stellt sich mir in solchen Situationen immer die Frage: ein Schwung Priester hinter dem Altar; die einen glücklich mit sich selbst, die anderen peinlich berührt. Wen soll das ansprechen? Wer soll diesen Leuten auch nur ein einziges Wort glauben?

Ich vermute, die Antwort wissen die Beteiligten dieser Messe nicht einmal selbst.

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