Donnerstag, 22. Oktober 2009

Einweihungskomposition von 1685 wiederentdeckt

Die berühmte Schnitgerorgel in St. Cosmae et Damiani in Stade wurde ab 1682 als Nachfolgerin einer durch Brand zerstörten Orgel errichtet und 1685 mit einer Komposition eingeweiht, die jetzt nach mehreren Jahrhunderten wieder erklingt:
Das Musikstück, das anlässlich der Einweihung der renovierten Orgel im Jahr 1685 gespielt wurde, ist heute bekannt. Das Stück für Orgel und Streicher mit zwei Singstimmen in Alt und Bass wurde von Moritz Schlöpke (1650-1719) aus Hamburg komponiert, dem damaligen Organisten an der sogenannten "Etatskirche". Die historische Entdeckung ist dem Musikwissenschaftler Konrad Küster zu verdanken, der seit Jahren zu dem Thema forscht. "Die Komposition ist im schwedischen Uppsala erhalten geblieben und ich konnte sie als die Einweihungsmusik der Orgel identifizieren, die bis 1685 durch Schnitger grundlegend renoviert worden war", sagt Küster. Seit über zehn Jahren arbeitet der Forscher von der Universität Freiburg im Breisgau in Norddeutschland zu Orgeln, ihren Erbauern und zeitgenössischen Komponisten.

Am morgigen Freitag schlägt nun eine historische Stunde in der heutigen Kirche St. Cosmae et Damiani. Nach über 300 Jahren wird auf der alten Orgel wieder jenes Lied gespielt werden, dass damals, im Jahr 1685, nach ihrer Renovierung erklang. Die Einweihungsmusik wird im Rahmen der Historikertagung "Auf dem Weg zum modernen Staat - Stade und der Elbe-Weser-Raum unter schwedischer Herrschaft" wiederaufgeführt, auf der schwedische und deutsche Wissenschaftler zu Aspekten der Schwedenherrschaft diskutieren.

Übrigens ist auch der Rest des Artikels im HAMBURGER ABENDBLATT sehr lesenswert!
_____
Bildquelle: Arp-Schnitger-Gesellschaft

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen